Squealer-Rocks.de CD-Review
Diablo Swing Orchestra - The Butcher's Ballroom

Genre: Rock/Jazz
Review vom: 29.09.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen.
Label: Candlelight Records



Skandinavien beeindruckt ja nicht nur durch wunderschöne Wald- und Seenlandschaften oder seine Monarchen, die sich (unfreiwillig) beinahe wöchentlich in diversen Populärpostillen wieder finden. Auch im musikalischen Bereich kamen seit jeher außergewöhnliche Bands und Künstler (man denke hier nur an Abba, Mercyful Fate, Lordi oder auch Nightwish und Roxette) aus den nördlichen Nachbarländern. Schweden schickt sich nun an, eine der skurrilsten Bands auf die Welt loszulassen: Meine Damen und Herren, Vorhang auf für das Diablo Swing Orchestra!

Laut Labelinfo vereinen die Jungs und Mädels aus Stockholm alles zwischen Jazz und mexikanischer Gitarrenmusik in ihrem Sound. Und ja, hier wurde nicht übertrieben. Das Diablo Swing Orchestra wildert sich wirklich kreuz und quer durch alle bekannten Musiksparten. Wer jetzt denkt: Das ist doch krank, dem gebe ich zu 100% Recht! Was „The butcher’s ballroom“ bietet, ist mit Worten schon fast nicht mehr zu erklären. Alleine der Opener „Balrog boogie“ verbindet in einer völlig unkonventionellen Art Jazz mit Rock Elementen und Nightwish-artigem Gesang. Der Song groovt natürlich ohne Ende und bringt gute Laune ins Zimmer. Immer voraus gesetzt, dass man sich mit solch abgedrehter Musik anfreunden kann.

Auch die anderen Songs glänzen durch ihre musikalische Vielfalt. So beginnt „Poetic pitbull revelations“ mit Flamenco Versatzstücken, die in einem metallischen Musikstück, mit völlig eigenständigen Melodien, sozusagen explodieren. „Velvet embracer“ hingegen ist ein komplett auf Metal basierendes Stück und kann ebenfalls durch tolle Melodien überzeugen. Auch die immer wieder gut in Szene gesetzten Bläsersätze bringen noch zusätzliche Farbtupfer in den ohnehin schon total bunten Orchestra Sound. Jedes der Stücke auf „The butcher’s ballroom“ tönt absolut eigentständig und ist mit keinem anderen Song der Scheibe auch nur annähernd gleich zu setzen. So erinnert „Rag doll physics“ (wenn auch unbewusst) phasenweise an die Hammers Of Misfortune. Das wäre dann aber auch schon die einzige Parallele, die man zu einer anderen Band ziehen kann. Das Diablo Swing Orchestra versteht es zudem hervorragend den einzelnen Songs verschiedene Stimmungen zu geben. Natürlich ist die Palette auch hier weit gefächert. Von fröhlich, (Achtung: Wortspiel) beswingt über aggressiv bis hin zu melancholisch ist auf „The butcher’s ballroom“ so ziemlich jede Gemütslage abgedeckt. Ebenfalls schön gemacht.

Wie oben schon erwähnt, ist die Musik auf „The butcher’s ballroom“ kaum in Worte zu fassen und ich persönlich habe eine derartige Stilvielfalt, trotz Prog Rock und anderer Spielarten rockiger Musik, so noch auf keiner CD gehört. Diablo Swing Orchestra sind definitiv einzigartig und haben es sicherlich verdient gehört zu werden. Wer sich jetzt dennoch nix unter der Musik der Schweden vorstellen kann, sollte unbedingt mal unter www.myspace.com/diabloswingorchestra reinhören. Geile Scheibe!
Anspieltipps: Balrog boogie, Poetic pitbull revelations, Porcelain Judas



Tracklist:
1. Balrog boogie
2. Heroines
3. Poetic pitbull revelations
4. Rag doll physics
5. D’Angelo
6. Velvet embracer
7. Gunpowder chant
8. Infralove
9. Wedding march for a bullet
10. Qualms of conscience
11. Zodiac virtues
12. Porcelain Judas
13. Pink noise waltz

Line-Up:
Daniel Hakansson - Guitars, vocals
Pontus Mantefors - Guitars, FX
Annlouice Loegdlund - Vocals
And Johansson - Bass
Johannes Bergion - Cello
Andreas Halvardsson - Drums


DISCOGRAPHY:

2003 - Borderline Hymns (EP)
2007 - The Butcher's Ballroom


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