Squealer-Rocks.de CD-Review
Dãm - The Difference Engine

Genre: Black/Death/Thrash Metal
Review vom: 26.09.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 01.10.2007
Label: Candlelight



Wenn man einen Blick aus dem Fenster wirft und sieht, wie der Sturm die sich verfärbenden Blätter von den Bäumen reißt, dann weiß man, es ist Herbst. So oder so ähnlich verhält es sich meist auch mit den Scheiben diverser Bands. Mal ehrlich wer würde bei Bestandteilen wie Hochgeschwindigkeitsgedresche, den dazugehörigen Blastbeatattacken, mörderischen Gitarrenriffs, unterstützt von einem ebenso mörderischen, dämonisch kreischenden Gesang, an Hard Rock denken? Keine Angst, werte Freunde des schwarzgehärteten Todesstahls, Dãm kombinieren ihren abgrundtiefen Black Metal mit Vielem, aber nicht mit Hard Rock.

Eines kann man den Briten von Dãm daher nicht vorwerfen und das wäre eine mangelnde Bereitschaft unterschiedliche klangliche Bilder in ihren extremen Metal einfließen zu lassen.
Die große düstere Maschinenhalle, in der die Einzelteile der „Unterschieds Maschine“ beheimatet sind und auf den Tag ihrer Inbetriebnahme warten, gleicht einer Sammlung exquisiter Stahlteile. Schwarzgehärtetes („The Difference Engine“, „Made Of Beasts“ und „Gangrene. Purulence. Impact.“) trifft auf Thrashiges der Marke Slayer oder Machine Head und tödlich Bleiernes („Eyeballing“).
Was sich anhört wie ein einfacher Bauplan für den perfekten Extrem Metal Sound, ist bei lichtener Betrachtung eine wirr anmutende Fügung dieser diversen, unterschiedlichen Elemente, jedoch genauso wie oftmals in der Technik, nämlich, dass es einzig um das funktionierende Endprodukt geht, so verhält es sich auch auf THE DIFFERENCE ENGINE. Denn die einzelnen Bestandteile der Musik fügen sich zu einem Gesamtwerk zusammen, das auf düstere Weise zu gefallen weiß – wenngleich die Produktion etwas klarer und treibender hätte ausfallen können.

Aber geben sich Dãm, die Mannen aus dem Lande des Dampfmaschinen Erfinders Thomas Newcomen, die einige personelle Umstrukturierungen hinter sich gebracht haben, damit nicht zufrieden. Denn plötzlich bricht in einen schlachtenden Thrash Sound solch ein düsteres Element ein, dass man sich erschaudernd in die sphärischen Tiefen des Dark Metals gezogen sieht, um im allernächsten Moment einer breiten Wand aus Black Metal gegenüber zu stehen, so dass man sich wie von einem Schmiedehammer geschlagen fühlt. Eben jenen, lassen Dãm in industriell anmutender Manier immer wieder niedergehen und so entwickelt sich dieser, dezent an Industrial Metal erinnernde Schmiedehammerklang, zu einem Stilmittel, das sich durch die meisten Stücke von THE DIFFERENCE ENGINE zieht.

Fazit: Dãm – ob dieser Name sich auf die Musik der Band oder doch eher auf die englische Industrielandschaft bezieht? Wer weiß. Mit THE DIFFERENCE ENGINE legen die Briten einen guten Zweitling nach, der aufgrund seiner Vielfalt durchaus ankommt und an der ein oder anderen Stelle auch die schon marode Nackenmuskulatur weiter schädigt – auch ohne Smasher.

Tracklist:
1. The Difference Engine
2. Eyeballing
3. Outside
4. Mirror-Image Ritual
5. Made Of Beasts
6. Gangrene. Purulence. Impact.
7. A Wound That Never Heals
8. New Quest
9. This Has Nothing To Do With Apathy

Anspieltipps: The Difference Engine , A Wound That Never Heals, This Has Nothing To Do With Apathy

Line-Up:
Nathan – Gesang, Gitarre
Dan Knight – Gitarre (live)
Daniel – Bass
Brad Merry – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 - Purity (The Darwinian Paradox)
2007 – The Difference Engine


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