Squealer-Rocks.de CD-Review
Lighthouse Project - Gift

Genre: Hardcore
Review vom: 25.09.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 28.09.2007
Label: Combat Rock Industry



Da das Hierzulande noch recht unbekannte Hardcore-Unternehmen Lighthouse Project Ende des Monats in unseren mitteleuropäischen Gefilden mit den landsmännischen Ikonen Endstand auf Tour kommt, nutzen die Finnen bzw. die Labelbosse von Combat Rock Industry die Gunst der Stunde und veröffentlichen vorab den zweiten, schlicht und ergreifend GIFT betitelten Longplayer. Mal sehen, ob sich dieses „Geschenk“ auch tatsächlich als so eines erweist.

Wie ihre eben schon erwähnten Tour-Kumpanen und Idole von Endstand bevorzugt auch das Lighthouse Project den einfach gestrickten, unmissverständlichen, überaus klassisch betuchten (Stichwort: American Hardcore in der Entstehungsphase), aber dennoch das enge Korsett nicht vollends zuschnürenden Hardcore, der mit „Against the World“ Bekundungen genauso sparsam umgeht, wie unsereiner mit Benzin. Während sich der altehrwürdige Punk in Form einer spartanischen Herangehensweise noch immer zu Wort meldet, zockt die junge Bande ihre elf Tracks mit in den Vordergrund gemischten, sehr thrashigen Gitarren und dauerhaft stattfindenden Geschwindigkeitsvariationen von gemütlich trabend zu unbeholfen galoppierend in Windeseile runter. Klar, Lieder über drei Minuten grenzen in diesem Metier auch an Hochverrat.
Ob im Eiltempo und mit Flitzfingersoli durch die Prärie reitend („Damage Check“) oder besinnliche Töne im Verbund mit ins Rappen abdriftenden Gesangsakrobatiken anschlagend („Spoken Words“), die fünf machen in jeder Lage eine gute Figur und brillieren mit einer, im Hardcore-Bereich gerne mal außen vor gelassenen, technischen Klasse.

Unsauber abgemischte Gitarren, stellenweise unorthodox einsetzendes Drumming, qualvolle Schreiorgien und dennoch ein, im Großen und Ganzen zu gefallen wissender, Sound, so muss das auch sein. Hier tropft der, bei jedem Konzert das Duschen überflüssig machende, Schweiß förmlich aus den Boxen und das Groß- zettelt mit dem Kleinhirn bereits ein, wenn auch unfaires, Moshpit an. Diese Musik ist nun mal für die kleine Clubbühne prädestiniert. Beim Lighthouse Project ist die vielerorts in Verruf geratene Revolution noch deutlich zu spüren.

Fazit: Fans von Sick Of It All, Madball und Agnostic Front aufgepasst: Mit dem auf überschaubare 26 Minuten begrenzten GIFT könnt ihr Weihnachten de facto vorfeiern. Besser als mit diesem ungeschliffenen Diamanten könnt ihr euch nämlich nicht auf das, für November angekündigte, neue Agnostic Front Album WARRIORS vorbereiten.
Wer weiß, vielleicht sprechen wir in etwa zwei Monaten bereits von den neuen Thronfolgern, wenn das Lighthouse Project die Kollegen von Endstand an die Wand gespielt hat.

Tracklist:
1. Made Up Words
2. All Mine
3. Breather
4. Damage Check
5. I See Dead People
6. Spoken Word
7. Navigate By Heart
8. Father‘s Day
9. Stepping Aside
10. Shoreline
11. To Find A Home

Anspieltipps: Damage Check, I See Dead People, Spoken Words

Band Line-Up:
Toni – Gesang
Antti-Ville – Gitarre
Mikko - Gitarre
Samuli - Bass
Niila – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Demo 2005
2006 – Navigate By Heart
2007 – Come To Accept (7‘‘)
2007 – Gift

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Lighthouse Project - Gift (CD-Review)

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