Squealer-Rocks.de CD-Review
Limbonic Art - Legacy Of Evil

Genre: Symphonic Black Metal
Review vom: 16.09.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 24.09.2007
Label: Candlelight



Nach fünf Jahren des Scheintods sind die beiden Norweger Daemon und Morfeus unter dem Banner von Limbonic Art mit einem neuen Schlachtfest zurück, welches auf den Namen LEGACY OF EVIL hört. Ob die Begründer des Symphonic Black Metals an ihr selbst geschaffenes Erbe der 90er anknüpfen können, wird die nachfolgende Stunde, auf CD gebannte Grausamkeit, offenbaren.

Wer sich ob des Genres noch nicht ganz schlüssig ist – fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, in der sich im Black Metal Bereich Einiges getan hat – der wird spätestens nach den ersten Tönen des Openers „A Cosmic Funeral Of Memories“ mit der geballten Urform des Black Metals nordisch, symphonischer Prägung konfrontiert, für den Worte wie kompromisslos und abgefahren fast noch zu harmlos klingen. Wütende, finstere Riffgewitter entladen sich, getrieben von mittlerweile recht natürlich wirkendem Druming aus dem Computer, auf den Trommelfellen des Hörers. Doch treten diese in bekannter Weise immer wieder zurück und schaffen so Raum für düster, melodische Passagen. Die von Dimmu Borgir betriebene symphonische Übermalung sucht man aber (Satan sein dank) bei den Altmeistern in dieser Art vergeblich und so sorgen die Keyboards vor allem in den ruhigeren Parts für das nötige Gänsehautgefühl.

Im Verlaufe des Albums zeigt sich deutlich worin die Stärken von Limbonic Art liegen und dies sind nicht die einzig von Riffing und Rhythmus geprägten Momente, wie in „A Void Of Lifeless Dreams“, „Infernal Phantom Kingdom“ oder „Legacy Of Evil“, wenngleich ersteres durch einen, sich in die Gehörgänge kloppenden, Gitarrenlauf bestechen kann, denn die beiden Norweger laufen mit ihren Stücken immer dann zur Hochform auf, wenn sie die Lieder abwechslungsreich gestallten und einmal mehr notwendige Breaks und Tempowechsel einbauen. So schleppen sich Tracks wie „Grace By Torments“ und „Legacy Of Evil“ düster aus den Boxen, so dass Querverweise zu dem, in Skandinavien vorzugsweise in Finnland beheimateten, Dark Metal nicht ausbleiben und entfernt an alte Hits der Marke „Abyssmal Necromancy“ vom 97er Album IN ABHORRENCE DEMENTIA erinnern.

Doch bleiben die dort eingesetzten mehrstimmigen Gesangspassagen heuer fast vollständig außen vor, einzig „Lycanthropic Tales“ und „Twilight Omen“ weisen solche auf. So verwundert es wenig, dass eben in diesen Liedern die Klasse von LEGACY OF EVIL zum Vorschein kommt. Während ersteres mit einem dezenten Folk Rhythmus daherkommt, kann letzteres fast schon von sich behaupten DER Höhepunkt des Albums zu sein. Introniert von, an Stummfilme der 20er erinnernde, Drehleiersamples und sehr klassisch im melodischen Black Metal Gefilde unterwegs, werden doch Erinnerungen an das geniale Werk der Luxemburger von Le Grand Guignol wach. Dabei sind sich Daemon und Morfeus an der ein oder anderen Stelle nicht zu schade Krähengeschrei und Wolfsgeheul als Samples einzubauen. Zum Gesang sei einzig zu vermerken, dass Daemon seinem Namen alle Ehre macht und die Lieder dem entsprechend markant einschreit, in diesem Sinne verweise ich auf den für Black Metal Verhältnisse genialen Refrain in „Nebulous Dawn“.

Fazit: Ein durchaus ansprechendes symphonisches Black Metal Album haben die Herren von Limbonic Art mit LEGACY OF EVIL hier abgeliefert, wenngleich nicht jeder Schuss ein Volltreffer ist und man sicher mehr als einen Durchlauf benötigt, um die Details der Stücke auf sich wirken zu lassen. Jedoch die Frage, ob sie ihr eigenes Erbe damit angetreten haben, muss der geneigte Fan selbst entscheiden. Reinhören lohnt sich aber alle Male.

Tracklist:
1. A Cosmic Funeral Of Memories
2. A Void Of Lifeless Dreams
3. Grace By Torments
4. Infernal Phantom Kingdom
5. Legacy Of Evil
6. Lycanthropic Tales
7. Nebulous Dawn
8. Seven Doors Of Death
9. Twilight Omen
10. Unleashed From Hell

Anspieltipps: A Cosmic Funeral Of Memories, Lycanthropic Tales, Nebulous Dawn, Twilight Omen

Line-Up:
Vidar „Daemon“ Jensen – u.a. Gesang
Krister „Morfeus“ Dreyer – u.a. Gitarre, Keyboards

DISCOGRAPHY:

1996 - Moon In The Scorpio
1997 - In Abhorrence Dementia
1998 - Epitome Of Illusions
1999 - Ad Noctum – Dynasty Of Death
2002 - The Ultimate Death Worship
2007 - Legacy Of Evil


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