Squealer-Rocks.de CD-Review
Epica - The Divine Conspiracy

Genre: Gothic Metal
Review vom: 12.09.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen.
Label: Nuclear Blast



Ich gebe gerne zu, dass ich mit wenig Wohlwollen an die neue Epica CD herangegangen bin. Das hängt zum einen mit der letzten Scheibe zusammen, die ich aus dem Gothic Metal Bereich besprochen habe und zum anderen damit, dass ich mit Gothic Metal im Allgemeinen eher weniger anfangen kann. Eigentlich also eine schlechte Ausgangsposition um ein objektives Review zu verfassen…

Epica machen zum Glück nicht, wie viele ihrer Kollegen, den Fehler sich übermäßig in den gängigen Klischees zu verzetteln. Klar, die Genretypischen Elemente, wie etwa Nachtigallengesang trifft auf Wildsau Gegrunze, finden sich auch im Sound der Holländer wieder. Ebenso findet man die für Gothic Metal typischen, fetten Keyboardteppiche in der Epicaschen Musik wieder. Das hinterlässt aber im Fall unserer Nachbarn keinen negativen Eindruck, da man sich auf dem neuen Album „The divine conspiracy“ absolut um Eigenständigkeit bemüht und das in weiten Teilen auch erfolgreich schafft.

Die Stücke des nunmehr fünften Albums der Band sind durchdacht und mit viel Liebe zum Detail arrangiert worden, was man den Songs auch zu jeder Sekunde anhört (u.a. „Beyond belief“). Diese Liebe zum Detail zieht sich wie ein roter Faden, beginnend mit dem Opener „The obsessive devotion“, durch das ganze Album und man kann selbst nach diversen Durchläufen noch neue Facetten in den Songs ausmachen. Die Musiker um Sängerin Simone Simons haben bei den Aufnahmen auch sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt, was zum Beispiel der 13-minütige Titelsong verdeutlicht, bei dem die Band alle ihre Stärken auf den Punkt bündelt. Auf „The divine conspiracy“ finden sich ansonsten sowohl aggressiv ausgerichtete, mit Black Metal Versatzstücken angereicherte Songs („Death of a dream –The embrace that smothers (part VI)”), als auch im Mid-Tempo gehaltene Gothic Metal Songs und orchestral arrangierte Balladen („Safeguard to paradise“).

Es ist völlig egal, ob man nun metallische Stücke wie „Menace of vanity“ nimmt, oder ruhigere, episch gehaltene Songs vom Kaliber „Chasing the dragon“. Nicht nur die Verschiedenheit der Tracks untereinander (kein Song tönt wie sein Vorgänger), sondern gerade auch die vielen Breaks, Rhythmus- und Tempowechsel machen den Reiz von „Divine conspiracy“ aus. Die Band hat es zudem verstanden, Genrefremde Nuancen, wie etwa die schon genannten Death-/Black Metal Einflüsse oder orientalische Skalen, gekonnt in den Grundsound der Band einzubetten und ihn so musikalisch anzureichern.

Epica werden die Geschichte des Gothic Metal mit „The divine conspiracy“ sicherlich nicht neu schreiben. Aber für alle, denen der Nightwish Hype mit seinem Rattenschwanz an Klonen, den er hinter sich herzog, gehörig auf die Nerven gingen, könnte hier die Antwort gefunden worden sein. Abwechslungsreicher und metallischer, als Nightwish je waren, haben Epica mit „The divine conspiracy“ ein echt starkes Album abgeliefert! Für Fans des Genres ist das hier wohl eine Pflichtveranstaltung, „normale“ Metaller, wie meine Wenigkeit, werden jetzt aber sicherlich nicht ins nächste Beerdigungsinstitut rennen um neues Parfüm zu erstehen…
Anspieltipps: Menace of vanity, Beyond belief, Chasing the dragon, The divine conspiracy



Tracklist:
1. Indigo
2. The obsessive devotion
3. Menace of vanity
4. Chasing the dragon
5. Never enough
6. La’fetach chatat rovetz – The last embrace
7. Death of a dream – The embrace that smothers (part VI)
8. Living a lie – The embrace that smothers (part VII)
9. Fools of damnation – The embrace that smothers (part IX)
10. Beyond belief
11. Safeguard to paradise
12. Sancta terra
13. The divine conspiracy


Line-Up:
Simone Simons – Vocals
Mark Jansen – Guitar, grunts
Ad Sluijter – Guitar
Yves Huts – Bass
Coen Janssen – Keyboards


Special guest:
Arien van Weesenbeek - Drums


DISCOGRAPHY:

2003 - The phantom agony
2004 - We will take you with us
2005 - Consign to oblivion
2005 - The score (an epic journey)
2007 - The divine conspiracy

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