 Cellador - Enter Deception
Genre:
Speed/Power Metal Review vom: 30.06.2006 Redakteur: Jack Veröffentlichung: bereits veröffentlicht Label: Was Härte und Geschwindigkeit betreffen, gibt es derzeit sowieso nur eine Referenz, wenn man im Power Metal das Maximum herausholen will: Primal Fear. Schneller und kräftiger geht es (mit Ausnahme der Briten von DragonForce) kaum, zumal Mat Sinner und Co. dennoch einprägsame Melodien und Hooks darunter mischen. Cellador um ihren Ausnahmegitarristen Chris Petersen nehmen sich das Tempo und den Spielwitz der zu Götter aufgestiegenen süddeutschen Musiker als Vorgabe, fahren aber anderweitig bei ihrer Soundsuche fort. Man kann es Schlagwerker David Dahir auch nicht zumuten einem Randy Black zu folgen – das würde ja an Selbstmord grenzen. Die weitere Suche findet so neben dem Ausgangspunkt Deutschland, von dem wir noch ein wenig Running Wild einpacken, ihr Domizil in Schweden, wo flinke Gitarrenlicks, schöne Keyboardarrangements und hohe und glasklare Gesänge bei Bands wie Iron Mask oder Persuader an der Tagesordnung stehen. Bei letztgenanntem Attribut kann Michael Gremio vollends überzeugen, da er anstatt in Gejaule zu verfallen, schön im Stile eines Joacim Cans die Töne hält. Ich würde sagen, Cellador klingen wie die Südamerikaner Hibria, doch ich befürchte, dass die fünf Bandmitglieder Hibria nicht einmal vom Namen her kennen. Einzig die Texte unserer amerikanischen Protagonisten heben sich von europäischen „Klischees“ ab, aber diese stehen hier nicht zur Debatte.
Diese Vorgehensweise wird von allen acht Hymnen beherzt, was das ganze Unterfangen ENTER DECEPTION zu einem kurzweiligen Ritt durch die wilde Power Metal Welt macht. Songs wie der ergiebige Opener „A Sign Far Beyond“, das peitschende „Never Again“ oder das nicht minder explosive „Seen Through Time“ prügeln sich nur so durch das Album, dass man es am Ende kaum glauben kann, dass jetzt schon eine Dreiviertelstunde vergangen sein soll. Ich sprach vorhin die Hymnen an... dieses Wort ist im Falle von ENTER DECEPTION nicht als Ersatz der Standardformulierungen „Tracks“, „Songs“ oder „Lieder“ gedacht, sondern umschreibt perfekt die Stimmungen des Albums, die trotz der Härte, an der so manche Thrashband verzweifeln würde, voll zugänglich sind und teilweise sogar mitsingkompatibles à la Freedom Call beinhalten („Leaving All Behind“, „Forever Unbound“ oder „No Chances Lost“). Entdeckt wurde die international besetzte Truppe (der Bassist stammt aus Russland, der Keyboarder aus Brasilien) übrigens von Metal Blade Boss Brian Slagel, der sich zugleich mit Erik Rutan um die Produktion kümmerte, die standesgemäß ohne Kritikpunkte die Boxen zum Qualmen bringt.
Fazit: Glasklare Produktion und Gesänge... Cellador, die mit einigen Vorschusslorbeeren ins Rennen geschickt wurden, legen mit ENTER DECEPTION ein Debüt vor, das in der Form nicht einmal die kühnsten Optimisten erwarteten konnten. Hail to Europe!
VÖ: 30. Juni 2006
Tracklist:
1. A Sign Far Beyond
2. Leaving All Behind
3. Never Again
4. Forever Unbound
5. Seen Through Time
6. Wakening
7. Releasing The Shadow
8. No Chances Lost
Anspieltipps: Leaving All Behind, Forever Unbound, Wakening
Band Line-Up:
Michael Gremio – Gesang
Chris Petersen – Gitarre
Bill Hudson – Gitarre, Keyboards
Valentin Rakhmanov – Bass
David Dahir – Schlagzeug
DISCOGRAPHY:
2006 – Enter Deception
SQUEALER-ROCKS Links:
Cellador - Enter Deception (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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