Squealer-Rocks.de CD-Review
Grand Lux - Carved In Stone

Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Review vom: 30.08.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 31.08.2007
Label: Ulterium Records



Wenn mir mein werter Chefredakteur ungefragt eine CD zukommen lässt, die der Beschreibung nach klar ins Ressort der alten Herren in der Squealer-Rocks.de Belegschaft fällt, heißt das für mich höchste Alarmbereitschaft. Was wollen sie mir dieses Mal unterjubeln? Heavy Metal aus Norwegen kommt da laut Presseflyer auf mich zu und als nicht ganz unwichtige Referenzen werden Dio, Kiss, Ozzy Osbourne und Judas Priest genannt. Das kann ja etwas werden. Noch schnell ein Vaterunser gebetet und ab damit in den Player.

Vor über sieben Jahren formierten sich unsere fünf, aus Südnorwegen (genauer gesagt: Kristiansand) stammenden Protagonisten unter dem Banner Grand Lux. Das in diesen Tagen erscheinende CARVED IN STONE markiert derweil den zweiten Versuch des bei Ulterium Records Unterschlupf gefundenen Fünfers aus dem satanischen Schatten der dortigen Extreme Metal Szene herauszutreten. Soweit die adrette Faktenlage.

Wendet man sich dann nach reiflicher Überlegung den zehn Nummern zu (wie gesagt: dem von der Führungsriege vorgekochten Braten darf man in so einem Fall nicht trauen), findet man alsbald eine Antwort auf die Frage, warum das Debüt IRON WILL Hierzulande nie ein Gesprächsthema wurde. Die musikalische Fächerung von Grand Lux, die tatsächlich in die Schnittmenge der einleitend aufgezählten Top-Acts fallen, ist über weite Strecken schlicht und ergreifend zu beliebig... was jedoch noch lange nicht heißt, dass man CARVED IN STONE beim nächsten Sperrmüll an ein unlieb gewordenes Möbelstück heften muss, damit es auf dem schnellsten Weg ans östliche Ufer der Oder gelangt.

Wenn ihr mit stupiden Hard Rock Riffs des Fabrikats 08/15, atonalen Schreiereien und einem immer wieder auftauchenden Sirenenheulen leben könnt, bitte („1000 Paper Cranes“)! Denn im Grunde genommen ist das Dargebotene so billig und abgekupfert, dass es (auch ohne richtigen Höhepunkt) fast schon wieder geil ist. Im Mid-Tempo verankerte Heavy Metal Ausschüttungen (Judas Priest’s BRITISH STEEL lässt grüßen) hier, von den Rainbow-, Whitesnake- und Kiss-Klassikern importierte Gitarrenharmonien da und darüber tönt mit Phil Goode ein Sänger, der ein markantes, ab und an kratziges, im mittleren Tonbereich angesiedeltes Stimmchen sein Eigen nennt. Auch wenn der Gute nicht jeden Ton so trifft, wie er ihn eigentlich treffen sollte, fällt er zu keiner Zeit unangenehm auf.

Fazit: Bock auf eine Reise in die Vergangenheit? Dann besorgt euch CARVED IN STONE von Grand Lux und einen Kasten eueres Lieblingsbieres (wahlweise auch eine Sonderkollektion edler Obstbrände). Alles weitere erledigen die zehn Retro-Heavy-Metal-Hymnen der Norweger!
Da kann man auch über die unverschämt dreiste Verwendung von düsteren „Loch Ness“ Elementen in „Escaping The Clouds“ hinwegsehen und schmunzeln.

Tracklist:
1. 1000 Paper Cranes
2. Fallen Angel
3. Escaping The Clouds
4. Eye Of The Storm
5. Through Dirt
6. Like Hail From The Blue Sky
7. Love Reaction
8. Never Fall
9. Eternity In Fire
10. Rainbow's End

Anspieltipps: Escaping The Clouds, Never Fall, Eternity In Fire

Band Line-Up:
Phil Goode – Gesang
B.D. Hugnes – Gitarre
Kirk Evin – Gitarre
Zack Rament – Bass
Ran-Dee – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Iron Will
2007 – Carved In Stone


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