Squealer-Rocks.de CD-Review
In Battle - Kingdom Of Fear

Genre: Death/Black Metal
Review vom: 29.08.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 03.09.2007
Label: Candlelight



Wer mit einem Bandnamen wie In Battle bedingungslosen Hochgeschwindigkeitsmetal, der einem selten die Zeit lässt, um zwischen den einzelnen Doppelbasssalven Luft zu holen, assoziiert, der hat mit der Kugel total ins Schwarze getroffen, denn rosa Plüschhasen Metal praktizieren die vier Schlachtenrösser aus Schweden auf KINGDOM OF FEAR ganz sicher nicht. Und das ist auch wahrlich gut so.

Schon der Opener und gleichsam Titeltrack des Albums „Kingdom Of Fear“ lässt keinen Zweifel daran, wo hier der Hase lang läuft. Ein gewaltiges Druminferno bricht somit auf den Zuhörer ein, so dass alle zartbesaiteten Zeitgenossen schleunigst das Weite suchen und sich harmloseren Dingen widmen sollten. Unter dem beständigen Drumdauerfeuer geben selbst die groovigen, im old-school Death beheimateten Gitarren über weite Strecken klein bei, um schließlich doch durch geschicktes Zurücknehmen des Schlagzeugs, ihr Heil in fast heulenden, angriffsfreudigen Soli zu suchen, die als Markenzeichen von KINGDOM OF FEAR sirenenartig auch in „The Wandering One“, „The Curse“ und „Terrorkings“ die Sinne des Hörers betören.

Stilistisch bewegen sich In Battle so über weite Strecken auf dem schmalen Grat zwischen bereits erwähntem Death Metal der alten Schule, der immer dann zu Tage tritt, wenn das Tempo der Drums moderater wird, und im, vor allem die Hochgeschwindigkeitspassagen bestimmenden, Black Metal. So erinnern die Growls des Herrn Odhinn Sandin und die groovig, treibenden Gitarren in eben diesen langsameren Phasen stark an ihre schwedischen Landsleute von Unleashed. Besonders im Allvater Odin gewidmeten Lied „Follow The Allfather“ wird dies deutlich, denn hierbei verzichtet die Band auf die sonst alles bestimmenden und niederwalzenden Blastbeats, was dem Song unmittelbar etwas Bedrohliches und düster Erdiges verleiht, so dass sich zwanglos Vergleiche zu Unleashed’s „Triumph Of Genocide“ ergeben. Wenngleich „Tyr“ ebenfalls von treibenden Death Metal Beats und Gitarren- sowie Bassläufen bestimmt ist, verfällt Sänger Sandin hier zusehends in blackmetallische Schreiorgien, obwohl ihm wohl die Tiefen des Johnny Hedlunds seines Zeichens Frontgrowler bei Unleashed gelegener sein mögen.

In „I Kamp“, „Terrorkings“ und „Path Of Power“ dominieren schließlich die dezent thrashigen Black Metal Anteile der Musik, wozu auch die nun tatsächlich über weite Strecken eher dumpf kreischenden Gesangspassagen Sandins beitragen. Insbesondere „Path Of Power“ ist ein düster, smashiger Black Metal Song, der dennoch auf übermäßige Doppelbass verzichten kann.
Als ob der famos trommelnde Nils Fjellström diesen Mangel wieder ausgleichen wollte, prügelt er die Hörerschaft und auch den Rest der Band nahezu ohne Vorwarnung durch das letzte Stück des Albums „Raven Calls“, das in dumpfen U-Boot-Atmosphäre erweckenden Klängen ausklingt.

Fazit: In Battle haben den oft zitierten Satz: „Black Metal ist Krieg!“ beherzigt und feuern auf ihrem Album eine niederschmetternde Drumsalve nach der anderen ab, ohne jedoch auf die nötigen Tempovariationen zu verzichten. Alle Metal-Krieger, die ihre Fäuste zu Unleashed‘s MIDVINTERBLOT in den schwarzen Nachthimmel gereckt haben und denen martialische Schlagzeugorgien das Blut erst richtig in Wallung bringen, sollten sich KINGDOM OF FEAR unbedingt mal zur Brust nehmen.

Tracklist:
1. Kingdom Of Fear
2. The Multitude
3. The Wandering One
4. Follow The Allfather
5. Tyr
6. The Dead Shall See
7. The Curse
8. I Kamp
9. Terrorkings
10. Path Of Power
11. Raven Calls

Anspieltipps: Kingdom Of Fear, Follow The Allfather, The Dead Shall See, Path Of Power

Line-Up:
Odhinn Sandin - Gesang
Hasse Carlsson - Gitarre
John Frölen - Bass
Nils Fjellström - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1997 – In Battle
1998 – The Rage Of The Northmen
2004 – Welcome To The Battlefield
2007 – Kingdom Of Fear

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