Squealer-Rocks.de CD-Review
Carved In Stone - Hear The Voice

Genre: Mystic Folk
Review vom: 20.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Schwarzdorn



Wer bei Songtiteln wie „Boten Asgards“, „Jeg Lagde Meg Sa Silde“, „Sohn Der Morgenröte“, „Heldentod“ oder „Die Gärten Der Feen“ die Verbindung zur großen Mittelalter Rockzeit von In Extremo Mitte der Neunziger herstellen möchte, hat mit dem zweiten Album HEAR THE VOICE des Projekts Carved In Stone der Sängerin/Keyboarderin Swawa gehörig daneben gegriffen. Folk und Heldentum mögen, wie auch bei den sieben Ossis, Bestandteile sein – das war es dann aber schon an Gemeinsamkeiten. Also raus mit In Extremo aus den Köpfen und rein mit Carved In Stone.

Das Konzept hinter Carved In Stone, um die Hörerschaft von sich zu überzeugen, funktioniert nicht mittels Eingängigkeit oder Geschwindigkeit, sondern über Beharrlichkeit und Besinnlichkeit. Damit sich diese elf Lieder, welche allesamt Geschichten von Magiern und anderen Helden erzählen, einem hingeben, muss man sich erst ihnen hingeben. Das mag jetzt banal klingen, entspricht aber komplett der Wahrheit. Alben, die man sich kurz vor Beginn eines Länderspiels reinpfeift, sehen zumindest anders aus. HEAR THE VOICE eignet sich wenn schon, dann eher für den Abendausklang nach einer frustrierenden Finalniederlage. Schon mal versucht, Herr Lehmann?

Spaß beiseite... HEAR THE VOICE bezieht seine (Überzeugungs-)Kraft und Genialität aus einer ganz bestimmten, von Folklore und Akustik erzeugten Traurigkeit, der Ruhe und Swawas erzählendem Gesang, der auch gut und gerne mal über die eigentliche Melodieführung hinausgehen darf. Eine Tatsache, welche sich vom ersten, im träumerischen „Boten Asgards“, bis zum letzten Ton, im hochtrabenden englischgesungenen „Invictus“, wie der berühmte rote Faden durch das etwa 38 Minuten lange Album zieht. Hier ist so gut wie nichts Rock und daher schon zweimal nicht Metal... braucht auch keiner, denn Mystik heißt das Zauberwort, das einem die Hand über der Skip-Taste einfrieren lässt. Wenn sich etwas aus dieser festen Spannung herauslöst, ist es allerhöchstens das ehrfürchtige „Heldentod“, dessen Choruszeilen sich aufgrund des zugänglicheren Gesangs zügig einprägen lassen.

Fazit: Mit Worten ist sie ungeheuer schwer zu beschreiben, die Magie, die von HEAR THE VOICE ausgeht oder mit der man sich konfrontiert sieht. Träumerische, schwergängige auf Gesang, Flöten, Harfen und Akustikgitarren basierende Nummern in einer kontrastreichen Einfachheit dargeboten verlangen einiges von ihren Hörern ab. Doch gleichzeitig stellt HEAR THE VOICE ein einmaliges Scheibchen dar, dem es gelingt mich zumindest für knapp 40 Minuten zum stummen Nachdenken zu bewegen. Mystik Folk und Carved In Stone, merkt euch diese beiden Begrifflichkeiten und greift auf sie zurück, wenn ihr euch nach Ruhe und Innigkeit sehnt...


Tracklist:
1. Boten Asgards
2. Jeg Lagde Meg Sa Silde
3. Last Words
4. Das Lied
5. Warrior And Man
6. Sohn Der Morgenröte
7. Heldentod
8. Die Gärten Der Feen
9. The Lady Of The Wood
10. Ungehorsam
11. Invictus

Band Line-Up:
Swawa – Gitarre, Gesang, Flöten, Keyboard, Harfe

DISCOGRAPHY:

2002 – The Forgotten Belief
2004 – Hear The Voice
2007 - Tales Of Glory & Tragedy

SQUEALER-ROCKS Links:

Carved In Stone - Hear The Voice (CD-Review)
Carved In Stone - Tales Of Glory & Tragedy (CD-Review)

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