Squealer-Rocks.de CD-Review
Gorefest - Rise To Ruin

Genre: Death Metal
Review vom: 06.08.2007
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Nuclear Blast



Man durfte gespannt sein auf das zweite Album nach der Re-Union der holländischen Death-Metal-Legende Gorefest. Nachdem ich bei „LA MUERTE“ eher skeptisch war und das Album ungehört an mir vorbei zog, war ich bei „Rise to Ruin“ nicht weniger verunsichert. Als Die Hard-Fan der 1991er und 1992er Alben „Mindloss“ und „False“ hab ich auch häufiger die Erfahrung gemacht, dass überschwängliches Lob durch die einschlägige Fachpresse nicht zwingend bedeutet, das ein Album auch meinem traditionalistischen Geschmack entspricht. Aber man soll ja niemals nie sagen, außer vielleicht jemand benötigt ein schönes Gebüsch ... aber das gehört hier nicht hin.

So erfülle ich eben meine redaktionelle Pflicht und höre „Rise to Ruin“ - und ich muss sagen, ich bin mehr als angenehm überrascht. Der Opener „Revolt“ geht direkt voll auf die Zwölf und Gefangene werden sowieso nicht gemacht. Erbarmungslose, kompromisslose Riffs in Verbindung mit treibenden Drums und anpeitschenden Growls verleihen den Songs eine Vorwärtsdynamik, der man sich schwer entziehen kann. Besonders bei „Revolt“ sehe ich vor meinem geistigen Auge den Moshpit vor mir. Ich bin mir sich, dass die Songs vor allem live sehr gut funktionieren werden.

Insgesamt geht also auch hier die Tendenz eindeutig in Richtung „Back to the Roots“, knüpft an „Mindloss“ und „False“ an, wobei „Rise to Ruin“ keineswegs altbacken klingt, sondern erstaunlich frisch und zeitgemäß. Man konzentriert sich eben aufs Wesentliche. Deutlich heraus zu hören sind die Einflüsse von Bands der späten 80er europäischer bzw. englischer Prägung, keine Spur mehr von Death and Roll, sondern hier und da ein paar deftige Blastbeats an den richtigen Stellen.

Gorefest erfinden das Rad mit „Rise to Ruin“ zwar nicht neu, aber reinhören lohnt sich in jedem Fall. Das könnt ihr hier http://www.myspace.com/gorefestofficial dann auch gleich mal tun! Wer auf schnörkellosen „Voll auf die Fresse“-Death-Metal steht, liegt mit „Rise to Ruin“ genau richtig. Abschließend betrachtet eine absolut gelungene Re-Union, die sowohl die (ganz) alten Fans als auch die begeistern wird, die Gorefest erst neu entdecken. Ob ich mit meiner Prognose für die Konzerttauglichkeit recht hatte, erfahrt ihr im Herbst auf der Europa-Tour.



Tracklist:
1. Revolt
2. Rise to ruin
3. The war on stupidity
4. A question of terror
5. Babylon's whores
6. Speak when spoken to
7. A grim charade
8. Murder brigade
9. The end of it all
10. Surrealism
11. Dehumanization


Line-Up:
Frank Harthoorn - Guitars
Jan Chris de Koeyer - Vocals, Bass
Boudewijn Vincent Bonebakker - Guitars
Ed Warby - Drums

DISCOGRAPHY:

1989 - Tangled in Gore (Demo)
1990 - Horrors in a Retarded Mind (Demo)
1991 - Mindloss
1992 - False
1992 - Live Misery (7" Live EP)
1992 - Promotape 1992
1993 - The Eindhoven Insanity (Live)
1994 - Erase
1994 - Fear (EP)
1996 - Freedom (CD/Single)
1996 - Soul Survivor
1998 - Chapter 13
2005 - La Muerte
2007 - Rise To Ruin


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