Squealer-Rocks.de CD-Review
Marco Mendoza - Live For Tomorrow

Genre: Rock / Hardrock
Review vom: 26.07.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 06.07.2007
Label: Frontiers Records



Ersatzmann Maddin meldet sich zur Stelle!
Ja, diese Scheibe sollte nämlich unser Neu - Redaktionsmitglied Mattes besprechen. Der Gute gab mir das Teil jedoch völlig aufgelöst zurück und faselte was von „da krieg’ ich Pickel“ und ähnlich unschönen Hautdeformierungen. Alles, was in irgendeiner Form nach Blues riecht, schlägt unseren Neuling also in die Flucht. Und dieses Album riecht verdammt stark nach Blues, nach Soul und nach viiiieeel Gefühl.
Apropos Dermatologie: bei mir bewirkt die CD eher eine kosmetische Verbesserung, denn Lächeln soll ja bekanntlich schön machen.

Marco Mendoza ist einer der besten und bekanntesten Bassisten des Planeten (übrigens bitte nicht mit dem fast gleichnamigen Saiten – Rambo von Twisted Sister verwechseln; der spielt doch in einer etwas …ähhh…anderen Liga) und hat seine Künste schon bei so illustren Namen wie Whitesnake, Thin Lizzy, Ozzy, Ted Nugent, Al Jarreau oder Blue Murder unter Beweis stellen können.
Welche gewichtige Rolle Marco in der Szene spielt, spiegelt sich auch in der Gästeliste von „Live For Tomorrow“ wider. Steve Lukather, Doug Aldrich, Tommy Aldridge oder Ted Nugent sind nur einige der Namen, die hier unbedingt mitarbeiten wollten.
Mendozas Partner in punkto Songwriting, Produktion und Saitenakrobatik ist sein Kumpel Richie Kotzen ( u.a. Mr. Big, Poison).

Das die Geschichte sehr bluesig ausgefallen ist, ist ja nun seit Zeile 4 hinlänglich bekannt. Allerdings braucht hier niemand eine Art John Lee Hooker Kopie zu befürchten. Grundsätzlich serviert Mr. Mendoza schon Hardrock, jedoch eben mit einer ordentlichen Portion der ursprünglichen, schwarzen Musik.
Eigentlich sollte die Scheibe viele Interessenten finden. Zumindest all jene, die auf Glenn Hughes, Nazareth, (ganz alte) Aerosmith oder (alte) Whitesnake stehen.
Die allergrößte Überraschung stellt wohl die Stimme des Wunderbassisten dar. Der Mann klingt sehr stark nach Glenn Hughes, ein bisschen wie Dan McCafferty und scheint für diese Art von Musik geboren zu sein.

Das Album benötigt eine gewisse Anlaufzeit, denn der recht simple Aufbau der Songs (was hier in der Natur des Stils liegt) offenbart viele tolle Raffinessen erst im vierten oder fünften Durchlauf. Mag widersprüchlich klingen, ist aber so.
Das schnelle „Broken“ beispielsweise lässt zunächst nur an eine rockige Nazareth Nummer denken. Was die einzelnen Musikanten hier jedoch vom Stapel lassen, ist schier unglaublich.
Ebenso ist die Atmosphäre, die sich beim langsamen „Still In Me“ entfaltet. Diese Nummer hätte locker – aber ganz locker – auch auf den letzen Glenn Hughes Alben eine mehr als gute Figur abgegeben.
Eine Aura ganz anderer Art verbreitet dann „Let The Sun Shine“. Bei dieser flotten Mitgröhlnummer ist der Titel wahrlich Programm.

Ein Geniestreich ist Marco Mendoza mit seinem ersten Solo Werk zwar nicht gelungen, aber ein 50 – minütiges Dauergrinsen, nebst wippender Gliedmaßen ist im Preis enthalten. Ich für meinen Teil befürworte eine Fortsetzung von Mendoza Scheiben und wünsche unserem neuen Redakteur viel Spaß beim Hautarzt.

Tracklist:
1. Not For Me
2. Live For Tomorrow
3. Lettin’ Go
4. Look Out For The Boys
5. I Want You
6. Your Touch
7. Let The Sun Shine
8. You Got Me
9. In My Face
10. Broken
11. Still In Me
12. Dance With Me


DISCOGRAPHY:

2007 - Live For Tomorrow

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Marco Mendoza - Live For Tomorrow (CD-Review)

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