Squealer-Rocks.de CD-Review
Manitou - No Signs Of Wisdom

Genre: Heavy Metal
Review vom: 10.07.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 20.07.2007
Label: Metal Heaven



Heavy Metal aus Finnland? Hm, hatten wir das vor Kurzem nicht schon einmal? Doch Manitou, die mit NO SIGNS OF WISDOM ihren dritten Longplayer vorlegen, lassen sich nicht als typisch-skandinavische Kapelle brandmarken – dafür sind die in Großbritannien und den Staaten angesiedelten Einflüsse viel zu präsent.

Stratovarius sind hier Fehl am Platz, über Sonata Arctica wollen wir erst gar nicht reden. Denn, würde ich das tun, dann könnte ich beim nächsten Erntedankfest auch Äpfel mit Birnen vergleichen. NO SIGNS OF WISDOM fährt vor allem auf eines ab und das sind riffbetonte, die Mid-Tempo-Mittelspur abgrasende Heavy Metal Schlachthymnen, mit denen Iron Maiden vor über 20 Jahren das Rock’n’Roll-Zepter überreicht bekamen. Wen verwundert es da noch, dass der brillant agierende Markku Pihlaja stellenweise verdammt nahe an die Vorbilder Bruce Dickinson und Geoff Tate herankommt?

Frei nach dem Motto „es wird geklotzt und nicht gekleckert“ binden die fünf Finnen um die Gitarristen Markus Vanhala und Antti Lauren in ihr leckeres Gourmet auch noch die Leichtigkeit und Spielfreude alter Rainbow und Whitesnake Schunken („Dread Of The Freaks“) mit ein, versorgen den geneigten Fan ab und an mit empfänglichem Geprogge à la Queensryche zu seligen OPERATION: MINDCRIME Zeiten („August Sky“) und lassen, gepaart mit ganz leichten PAINKILLER Attitüden, den altehrwürdigen Ronnie James Dio durchblinzeln.

Bevor irgendwer Manitou als die wohl dreistesten Plagiatoren des heiligen Heavy Metals abstempeln möchte, sollte er sich erst einmal mit den neun Tracks von NO SIGNS OF WISDOM beschäftigen. Wenn er dann immer noch den gleichen Gedanken hegt... Gute Nacht!
„In This Indolence“ gleicht zwar beinahe einer Neueinspielung alter PIECE OF MIND Klassiker – allerdings nur dann, wenn man diese in den Kontext des 21. Jahrhunderts überträgt und von einer jungen, hochmotivierten, keine Geldscheine zählenden Truppe einzimmern lässt. Sprich: In der Veranlagung Maiden, in der Ausführung Manitou! Und tatsächlich: Der eben schon gelobte Frontmann tönt und (insbesondere) schreit hier wie der gute Bruce, als dieser die Haare noch lang trug und keine 100 Euro für Konzerte verlangte. Nicht zu verachten: „The End Within“, das mit klitzekleinen „Dance Of Death“ Zitaten aufwartet.

Nebst den gehaltvollen Texten („Polluted World“) weiß NO SIGNS OF WISDOM auch durch eine ungeheuere Konstant zu gefallen und punkten. So fällt nach der ersten Hälfte kein Song ab, sondern das Qualitätsdiagramm zeigt – ganz im Gegenteil – noch weiter nach oben. Dem sehr gewieften, befreienden, Road-Movie-artigen „Some Of This Sins Revealed“, welches einem Jorn Lande auch gut stehen würde, und dem verschachtelten, stellenweise fast schon sphärisch daherkommenden „August Sky“ sei Dank!

Fazit: Ein zweiter Platz in den finnischen Singlecharts, Tourneen mit den Ikonen U.D.O., Helloween und Tarot – Manitou sind definitiv auf dem unaufhaltsamen Vormarsch in die stählerne Elite. Das nächste Mosaiksteinchen lautet NO SIGNS OF WISDOM, ein sraightes, sauber geschliffenes Schwermetall, welches sich durch die Bejahung seitens der Headbanger-Zunft hoffentlich bald zum Edelmetall weiterentwickelt bzw. dieses verliehen bekommt!

Tracklist:
1. In This Indolence
2. Dread Of The Freaks
3. No Signs Of Wisdom
4. The End Within
5. Harbringer
6. Polluted World
7. Some Of This Sins Revealed
8. The Loon
9. August Sky

Anspieltipps: In This Indolence, Polluted World, Some Of This Sins Revealed, August Sky

Band Line-Up:
Markku Pihlaja - Gesang
Markus Vanhala - Gitarre
Antti Lauren - Gitarre
Ismo Laukkanen - Bass
Matti Suhonen – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2004 – The Mad Moon Rising
2006 – Deadlock
2007 – No Signs Of Wisdom


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