Squealer-Rocks.de CD-Review
Sunrise Avenue - On The Way To Wonderland

Genre: Rock
Review vom: 16.06.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Capitol Records



Sunrise Avenue, ein klarer Fall von „wie aus einer ungeliebten Clubband Superstars wurden“. Stolze 102 Produzenten lehnten es Ende 2004 ab, das Debüt der, damals ohne Plattenvertrag durch die Clubs des Landes der PISA-Könige tourenden, Band zu produzieren. Um seiner Lieblingskapelle wenig später den Gang ins Studio zu ermöglichen, verkaufte ein treuer Fan kurzerhand sein Haus. Ein mutiger Schritt, der sich schon bald auszahlen sollte. Denn plötzlich kam der Stein ins Rollen und als weltweiter Partner fand sich noch vor der Veröffentlichung des Albums ON THE WAY TO WONDERLAND kein Geringerer als der Major-Riese Capitol Records ein. Seither läuft die in Deutschland bereits vergoldete Single „Fairytale Gone Bad“ im Radio rauf und runter – und das nicht erst seit wenigen Wochen oder Monaten, sondern seit fast einem Jahr. Grund genug sich mit dem ebenfalls mit Gold ausgezeichneten Album zu beschäftigen.

Aufgrund des anhaltenden Trends, der zur Folge hat, dass das Volk wieder vermehrt nach gitarrenorientierten und live-tauglichen Acts Ausschau hält, lässt sich das kühne Erfolgsrezept der fünf Finnen kurz und bündig in Worte fassen. Man schreibt ganz einfach simple und eingängige Rocksongs nach dem in der Popmusik bewährten „Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Bridge – Refrain“ Muster.

Soweit, so gut. Man darf an dieser Stelle jedoch nicht den Fehler machen und die Band um den sympathischen, in den mittleren Tonlagen beheimateten Sänger Samu Haber über einen Kamm mit halbgaren Pop/Rock Künstlern der Marke Maroon 5 oder Revolverheld zu scheren. ON THE WAY TO WONDERLAND, das über die stattliche Anzahl von 15 Tracks verfügt, steht über weite Strecken ganz klar für energievollen Rock, der den ins 21. Jahrhundert umgemünzten Bon Jovi Dünnpfiff (namentlich HAVE A NICE DAY und LOST HIGHWAY) ohne große Probleme in den Schatten stellt.

Zusammen mit dem jungen Produzenten Jukka Backlund, der Sunrise Avenue vor knapp zwei Jahren an den Keyboards verstärkte, zimmerten die Jungs ein überraschenderweise auch als Gesamtwerk vollends überzeugendes Album ein. Sei es in der ersten Hälfte der mit dem Alternative-Genre liebäugelnde Einsteiger „Choose To Be Me“, die traurigen (Halb-)Balladen „Forever Yours“ und „Heal Me“, die schmissigen Rocknummern „All Because Of You“ und „Diamonds“ oder der Überhit „Fairytale Gone Bad“, ON THE WAY TO WONDERLAND hat für jeden etwas zu bieten. Die Lyrics übersteigen zwar nie das Niveau eines post-pubertären Teenagers, sind dafür aber leicht zu verstehen und überaus mitsingkompatibel.

Doch auch nach der Halbzeit versuchen die von Charterfolgen verwöhnten Jungs nicht in bester Pop-Manier das Ergebnis mit durchschnittlichem Füllmaterial zu halten. Ganz im Gegenteil: Mit dem ulkigen Aufeinandertreffen von akustischen und elektrischen Gitarren in „Destiny“, dem die Seele baumeln lassenden „Sunny Day“ oder dem entfernt an Green Day Songs der Marke „Boulevard Of Broken Dreams“ und „Wake Me Up When September Ends“ erinnernden „Into The Blue“, das sich immer weiter hochschaukelt, gibt es genügend Anschauungsmaterial, wie man in Zeiten von Casting-Shows, Retortenmusikern und der allgemeinen Verdummung noch gute Rockmusik spielt.

Jetzt liegt es an Sunrise Avenue sich im Musikbusiness zu etablieren und zu zeigen, dass der Erfolg von ON THE WAY TO WONDERLAND keine Eintagsfliege war.
Ich glaube an euch!

Tracklist:
1. Choose To Be Me
2. Forever Yours
3. All Because Of You
4. Fairytale Gone Bad
5. Diamonds
6. Heal Me
7. It Ain't The Way
8. Make It Go Away
9. Destiny
10. Sunny Day
11. Only
12. Into The Blue
13. Romeo
14. Fight 'Til Dying
15. Wonderland

Anspieltipps: Choose To Be Me, Fairytale Gone Bad, Heal Me, Destiny, Into The Blue

Band Line-Up:
Samu Haber - Gesang, Gitarre
Janne Kärkkäinen - Gitarre, Gesang
Raul Ruutu - Bass, Gesang
Jukka Backlund - Keyboards
Sami Osala – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 - On The Way To Wonderland
2009 - Popgasm

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