Squealer-Rocks.de CD-Review
Bleed The Dream - Killer Inside

Genre: Alternative Rock/Metal
Review vom: 15.05.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 18.05.2007
Label: Bodog Music



Obwohl die bisherige Bandgeschichte der amerikanischen Band Bleed The Dream gerade mal läppische vier Jahre zählt, könnten die Geschehnisse, die ihr bedauerlicherweise widerfahren sind, bereits mehrere hundertseitenlange Bücher füllen. Angefangen beim Ur-Schlagzeuger Scott Gottlieb, der trotz einer lebensgefährlichen Leukämie-Erkrankung das Debüt BUILT BY BLOOD eintrommelte und am 10. April des gleichen Jahres (2005) an den Folgen der Krankheit verstarb (R.I.P.) über das Durchhalten der restlichen Bandmitglieder bis hin zu äußerst erfolgreichen Tourneen und dem kürzlich vollzogenen Sängerwechsel bieten die Amis den Stoff aus dem die literarischen Träume sind. Da verweile ich doch lieber bei der musikalischen Note, die da anno 2007 lautet: KILLER INSIDE.

Das klangliche Spektrum, das mit KILLER INSIDE zum zweiten Mal auf eine CD, die den Beinamen „Album“ trägt, gepresst wurde, fällt im Vergleich zu diesem Werdegang beinahe zu gewöhnlich aus. Wie gesagt: beinahe.

Geboten bekommt der Hörer nämlich eine ultraeingängige, von Garth Richardson (u.a. Red Hot Chili Peppers und Rage Against The Machine) packend, modern und eckenlos produzierte Form des in den Staaten weit verbreiteten Alternative Rocks gepaart mit einer überaus gut proportionierten Metal-Dosis. Gemeinhin könnte man es auch Emocore nennen, auch wenn mir KILLER INSIDE für diese – sowieso außer Mode gekommenen – Bezeichnung entschieden zu rockig und „harmlos“ daherkommt. Anstatt Ausflüge in die harten Core-Gefilde zu unternehmen, beschränkt sich das Gespann um den – wie so typisch für dieses Genre – charismatischen und gesanglich mehr als einwandfreien Sänger Mark Holmes bei der Suche nach Extremstellen auf den amerikanischen New Rock/Metal und seine Vorreiter Deftones und Mudvayne.

Doch vielmehr zählt bei Bleed The Dream die leichte Verdaulichkeit des 13 Tracks umfassenden Liedguts. Einen zweiten Anlauf benötigt hier nichts, alles macht auf Anhieb klick und stimmt jeden, der sich mit solcher Musik identifizieren kann, fröhlich zum Mitsingen an. Das Tolle daran? Auch die produktionstechnisch hervorgerufene Glattgebügeltheit schafft es nicht, wie bei so vielen aufgesetzten Artgenossen, der Band die Authentizität, Unbekümmertheit und den Wiedererkennungswert zu rauben.

Die knackigen und mitreißenden „A Killer Inside“, „You'll Have To Lie, To Be Honest“ und „Tell Someone Who Cares“ gleichen einer Gebrauchsanweisung wie man einen dich einnehmenden und dich sofort zum Mitwippen bringenden Rocksong schreiben muss. In „Vampires... Don't Kill For The $“ und „Considering... This Time It Was Me“ (ich kann auch nichts für diese Liedtitel) riecht es dagegen so sehr nach Pop, dass die vier regelrecht siegessicher auf ein immenses Radio- und TV-Airplay in den Staaten spekulieren können. Speziell in der zweiten Albumhälfte darf es dann auch mal melancholisch angehaucht aus den Boxen schallen („It Takes A Fall (10 To 1)“, „This Parking Lot's A Murder Scene“). Von wegen Alternative-Einheitsbrei!

Fazit: Greifen wir noch einmal den eingangs dargelegten Faden auf: Sollte sich tatsächlich irgendwann ein Autor finden, der einen Roman über Bleed The Dream schreiben will, kann man nur hoffen, dass ihm das Quartett ein freudiges Happy End mit Ruhm und Ehre beschert. Verdient hätten sie es allemal!

Tracklist:
1. Voices
2. A Killer Inside
3. You'll Have To Lie, To Be Honest
4. Vampires... Don't Kill For The $
5. Closer
6. Beaten! Blindfolded
7. Drowning Is Painless?!
8. It Takes A Fall (10 To 1)
9. This Parking Lot's A Murder Scene
10. Tell Someone Who Cares
11. Stay The Hell Away
12. Considering... This Time It Was Me
13. Tongue Tied

Anspieltipps: A Killer Inside, Vampires... Don't Kill For The $, It Takes A Fall (10 To 1)

Band Line-Up:
Mark Holmes – Gesang
Dave Aguilera – Gitarre
Keith Thompson – Bass, Gesang
Tom Breyfogle – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – Awake (EP)
2004 – Asleep (EP)
2004 – No Apologies (DVD)
2005 – Built By Blood
2007 – Killer Inside


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