Squealer-Rocks.de CD-Review
Y&T - Re-Releases

Genre: Hard Rock
Review vom: 05.06.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Passend zur „Unearthed“ Reihe, auf der Demo Aufnahmen aus alten Tagen zu hören sind, gibt’s nun die nun die 1984 und 85 erschienenen Y&T Klassiker „In Rock we trust“, „Open Fire“ und „Down for the Count“ als Re-Release. Ja- in den guten alten Tagen schmissen die Bands ihre Scheiben noch im Halbjahrestakt auf den Markt.

Richtig Sinn machen diese Wiederveröffentlichungen in erster Linie für den Rock-Nachwuchs, der sich diese ausnahmslos hochkarätigen Alben einer absoluten Hardrock Legende quasi als Basisversorgung unbedingt ins Regal stellen muss. Die älteren Semester, die diese Perlen schon auf Vinyl besitzen sind aufgrund der fehlenden Bonustracks oder anderen Extras wie Liner Notes oder Texten, vielleicht ein wenig enttäuscht. Hier wird wohl die Menge der Kratzer auf der LP den Ausschlag für oder gegen einen Kauf geben. Wer aus unserer Altherrenriege jedoch weder das Eine noch das Andere besitzt, sollte sich schnellstens die CDs zulegen, Booklet und Scheibe in eine alte Hülle packen und seinen Kumpels erzählen, dass er sich schon vor etlichen Jahren den Japan Import geholt hat. Nur so lässt sich die Schmach diese Dinger nicht im Schrank zu haben, halbwegs vertuschen.

In Rock we Trust: Alleine der Opener „Rock’Roll’s gonna save the World“ macht Dave Meniketti und seine Jungs unsterblich. Was für eine Hymne!
Die Band hat es immer verstanden, genau die richtige Mischung aus kraftvollem Rock, mit einem Schuss Blues und fantastischen Melodien zu kreieren. Midtempo Rocker wie „I’ll keep on Believin“ sind bestes amerikanisches Football Arena Futter, könnten von der Eingängigkeit her gar von Survivor stammen, wirken aber niemals kitschig. Stampfer wie „Lipstick and Leather“ sind auch heute noch bestens geeignet, um den Kuttenträger die Faust recken zu lassen und ein Höhepunkt des Albums ist wieder mal eine Ballade. Eigentlich bin ich kein Freund von Schmuseklängen, aber bei Y&T Schnulzen schmelze selbst ich dahin. Liegt wohl daran, dass Meniketti mit seiner leicht rauchigen Stimme die Songs niemals in allzu schwülstige Gefilde abdriften lässt. Seine Liebeslieder sind einfach nur schön, ohne klebrig süß zu klingen.

Open Fire: Das die Herren auch auf der Bühne einfach nur mitreißend sind, lässt sich am Live Album, dessen Titelsong auch gleichzeitig Opener ist, zweifelsfrei feststellen. Mit einem hervorragenden Klang ausgestattet hört sich hier alles authentisch und nicht nach nachträglichen Studio Bearbeitungen an, wie es Mitte der 80er ja durchaus keine Seltenheit war.
Es gibt sieben Live Songs zu hören, die wieder mal zwischen flottem Strassenrock und leicht mainstreamigen U.S Hardrock pendeln. Mit „I believe in You“ gibt’s als Rausschmeißer natürlich wieder eine Lehrstunde in Sachen Balladen.
Als Bonus hat man damals mit „Summertime Girls“ noch eine Studio Version eines Songs vom kommenden Album mit draufgepackt, der erstmals in der Y&T Geschichte verstärkten Keyboard Einsatz bietet.

Down for the Count: Dieses Album kann man schon fast in zwei Hälften gliedern. Zum einen gibt’s neben dem erwähnten „Summertime Girls“ noch drei weitere Songs mit extremer Radiokompatibilität und einer noch nie so ausgeprägten Eingängigkeit zu vermelden.
Doch interessanterweise kommt fast der gesamte Rest entweder ziemlich hart daher, wie es vorher nur auf den ersten Scheiben der Fall war, oder es wird richtig schön bluesig gerockt, dass man sich in einer verrauchten Kneipe wähnt – inclusive Honky Tonk Piano.
Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass es am Ende mit „Hands of Time“ wieder einen Tränentreiber gibt, der selbst den härtesten Rocker romantisch werden lässt.

Alle drei Alben sind als absolut gleichwertig einzustufen. Fans von Bands wie Van Halen, (alten) Bonfire, Whitesnake, ja selbst von AC/DC werden Y&T lieben.
Ausserdem ist es auch mal interessant zu hören, von welcher Band spätachtziger Megaseller wie Warrant oder Poison ihre Ideen geklaut haben.
Ich wünsche mir jetzt nur noch, dass der Auftritt beim BYH vor 2 Jahren nicht der letzte Ausflug nach Deutschland war, und Meniketti die alte Truppe nochmal für ein neues Album zusammentrommeln kann – die Szene könnte es gut gebrauchen!

In Rock we Trust:
1.Rock’n’Roll’s gonna save the World
2.Life, Life, Life
3.Masters and Slaves
4.I’ll keep on Believin
5.Break out Tonight
6.Lipstick and Leather
7.Don’t stop runnin
8.Drivin me crazy
9.She’s a Liar
10.This Time

Open fire (Live):
1.Open Fire
2.Go for the Throat
3.25 Hours a Day
4.Rescue me
5.Summertime Girls (Studio Version)
6.Forever
7.Barroom Boogie
8.I believe in you

Down for the count:
1. In the Name of Rock
2.All American Boy
3.Anytime at all
4.Anything for Money
5.Face like an Angel
6.Summertime Girls
7.Looks like Trouble
8.Your Mama don’t dance
9.Don’t tell me what You wear
10.Hands of Time

Line Up:
Dave Meniketti – Lead Vocals, Lead guitar
Joey Alves – Vocals, Guitar
Phil Kennmore – Vocals, Bass
Leonard Haze - Drums

DISCOGRAPHY:

1976 - Yesterday & Today
1978 - Struck Down
1981 - Earthshaker
1982 - Black Tiger
1983 - Mean Streak
1984 - In Rock We Trust
1985 - Open Fire (Live)
1985 - Down for the Count
1987 - Contagious
1989 - Ten
1990 - Best of '81-'85
1991 - Yesterday & Today Live
1992 - Anthology
1995 - Musically Incorrect
1997 - Endangered Species
1998 - Live on the Friday Rock Show
2000 - BBC In Concert: Live On The Friday Rock Show
2001 - Ultimate Collection
2003 - UnEarthed vol 1
2004 - UnEarthed vol 2
2010 - Facemelter

SQUEALER-ROCKS Links:

Y&T - Re-Releases (CD-Review)
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Y&T - One Hot Night (DVD-Review)

Y&T und Evidence One - Aschaffenburg, Colos Saal (Live-Review)

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