Squealer-Rocks.de CD-Review
Wolf - The Black Flame

Genre: Heavy Metal
Review vom: 19.10.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Century Media



In der Metal Szene gibt es unzählige Beispiele dafür, dass überschwängliche Kritiken und kommerzieller Erfolg nicht unbedingt Hand in Hand gehen müssen. Wolf sind eine der wenigen Ausnahmen, ist es den Schweden doch gelungen, nach drei weltweit bejubelten Alben einen Deal mit dem Branchenriesen Century Media an Land zu ziehen. Wer nun aber eine Trendanbiederung befürchtet, sieht sich - gottlob – schnell getäuscht. Der Name Wolf wird auch anno 2006 mit den drei Begriffen Metal, Metal und Metal übersetzt.

Die trinkfreudigen Skandinavier haben ihren Stil gegenüber den Vorgängern um keinen Deut verändert. Nach wie vor beherrscht traditioneller Stahl mit extrem starker 80er Schlagseite das Geschehen. Wolf verarbeiten dabei enorm viele Einflüsse der goldenen Ära in ihrer Mucke. Fans von Priest, Maiden oder Saxon kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie Freunde des alten U.S. Metals der Marke Omen, Manilla Road oder Brocas Helm, und ebenso werden Liebhaber teutonischen Eisens vom Schlage Accept oder Grave Digger nach dem Hören dieser Scheibe den schwedischen Wolf anheulen. Das durchgehende Horrorelement der Platte weckt zudem noch Erinnerungen an Mercyful Fate – auch wenn Sänger Niklas Stalvind nicht ganz so hoch kommt, wie der Diamantenkönig (was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss).

Da stutzt der Kuttenträger natürlich erstmal. Mit einer derartigen Musik einen Major – Deal ergattern? Da muss es sich schon um eine wirkliche Sensation handeln. Tut es auch! Wolf vermischen nämlich all die genannten Einflüsse mit genügend eigener Persönlichkeit, umgehen geschickt jegliches peinliches Kitsch – Gehabe und lassen nicht mal ansatzweise den Verdacht des bloßen Kopierens großer Namen aufkommen. Es wäre auch kein Problem jemandem, der die Band nicht kennt, diese Platte als Rarität aus dem Jahr 1987 zu verkaufen. Denn neben der Musik ist auch der Sound absolut authentisch: Old School, aber nicht rumpelig.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Auf einzelne Songs näher einzugehen, hieße zehnmal das Gleiche zu schreiben. Es gibt keine Ausfälle und keine Balladen. Der eine oder andere Song verdient vielleicht nur das Prädikat „geil“, der Großteil geht aber als „unbeschreiblich geil“ durchs Ziel.

Jedoch muss die Gesangsleistung von Niklas Stalvind unbedingt gesondert erwähnt werden. Eine Stimme zu besitzen, die wie eine Mischung aus Rob Halford und Sebastian Bach klingt, ist eine Sache. Die Kunst aber ist es, diese Gabe dermaßen wirkungsvoll einzusetzen, dass selbst meine alte Kutte eine Gänsehaut bekommt. Betonung heißt hier das Zauberwort! Nicht umsonst wurde der Gute vor kurzem für eine Rolle in dem Musical „Jesus Christ Superstar“ engagiert.

„Superstars“ werden Wolf in diesem Jahrtausend wohl nicht mehr werden. Sie stehen allerdings den alten Helden von einst in nichts nach!

Tracklist:
1. I will kill again
2. At the Graveyard
3. Black Magic
4. The Bite
5. Make Friends with your Nightmares
6. Demon
7. The Dead
8. Seize the Night
9. Steelwinged Savage Reaper
10. Children of the black Flame

Line up:
Niklas Stalvind (v), (g)
Mikael Goding (b)
Johannes Losbäck (g), (backing v)
Tobias Kellgren (d)

DISCOGRAPHY:

2000 - Wolf
2002 - Black Wings
2004 - Evil Star
2006 - The Black Flame


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