Squealer-Rocks.de CD-Review
Wetton / Downes - Icon II - Rubicon

Genre: Rock
Review vom: 16.11.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



An den wirren Spekulationen um eine Asia Reunion - die mal kommen soll, dann wieder nicht, dann wieder doch – will ich mich hier nicht beteiligen. Und – wenn ich ganz ehrlich bin – in Anbetracht eines solchen Albums wie diesem hier, ist es mir auch Scheissegal! Denn was die Gentlemen Wetton und Downes auf ihrem zweiten Icon Studiowerk vom Stapel lassen, macht eine Wiedervereinigung eigentlich unnötig. Sicher – Icon haben ihre ganz eigene Note, und wir haben es hier auch nicht mit einer bloßen Asia Kopie zu tun. Die Zielgruppe wird mit diesem Album jedoch bestens bedient, denn „Rubicon“ erreicht zu jeder Sekunde das Niveau der englischen Rock / Prog / Pop Institution.

Recht typisch kommen die beiden ersten Nummern um die Ecke. Allerfeinster, bombastischer AOR mit fettem Keyboard und Melodien, für die die Bezeichnung Hymne wie geschaffen ist. Beide Teile überraschen mit tollem Cello Spiel und besitzen zudem eine ordentliche John Miles Schlagseite. Wahnsinn! Nach dem flotten Doppelpack schlägt das Duo jedoch eine bedeutend moderatere Richtung ein. Erhabene Melancholie, gepaart mit ganz großer Epik und dezent keltisch klingenden Tönen beherrscht die Szenerie.

Wunderbar in diese tieftraurige Schönheit passt der ergreifende Gesang von Anneke von Giersbergen (The Gathering). Im Duett mit John Wetton schaffen es die beiden tatsächlich, Balladen so zu präsentieren, dass man unwillkürlich an die Bombast – Ikone (!) Meat Loaf denkt. Kein Kitsch, einfach nur faszinierender Pathos. Toll!

Dass die Kelten auch ein lustiges Völkchen sind, wird bei „Shannon“ deutlich. So deutlich, dass sich mein hopfig – güldenes norddeutsches Pils wie von selbst in cremig – braunes Guinness verwandelt. Der folkige Schunkel – Song ist ein hervorragender Farbtupfer, taktisch klug in der Mitte der CD platziert.

Die folgenden Tracks lassen den Hörer dann wieder in Ehrfurcht erstarren. Das leicht verspielte „Whirlpool“ bietet dezenten Prog mit Saga Einschlag und „Rubicon“ ist eine Lehrstunde in Sachen Songaufbau, mit einem Refrain der wohl ohne Übertreibung als unsterblich bezeichnet werden darf.

Für die Produktion sind John Wetton und Geofrey Downes höchst selbst verantwortlich und haben diese Aufgabe selbstredend mit Bravour gelöst. Wuchtig und glasklar tönen die Bombast Mini - Opern durch die Boxen, ohne dabei steril zu wirken und den rockigen Aspekt zu vernachlässigen.

Bei Fans von Magnum, John Miles oder Meat Loaf wird dieses Scheibchen einen Ehrenplatz im Regal ergattern können.

Tracklist:
1. The Die is Cast
2. Finger on the Trigger
3. Reflections of my Life
4. To catch a Thief
5. Tears of Joy
6. Shannon
7. The Hanging Tree
8. The Glory of Wining
9. Whirlpool
10. Rubicon

Line up:
John Wetton – Vocals, Basses, Acoustic Guitars
Geoffrey Downes – Keyboards, Vocoder

Additional Musicians:
John Mitchell – Guitars
Steve Christey – Drums
Hugh McDowell – Cello
Anneke von Giersbergen – Vocals

DISCOGRAPHY:

2005 - Icon
2005 - Heat of the Moment 05 (EP)
2006 - Acoustic TV Broadcast
2006 - Icon Live – Never in a million Years
2006 - Icon II – Rubicon

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Wetton / Downes - Icon II - Rubicon (CD-Review)

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