Squealer-Rocks.de Live-Review
Blackened (16.10.2004, Schutterwald, Bahnhof, Jack)

Das es so was heutzutage noch gibt. Eine Band spielt mehrere Stunden lang über zwei Dutzend Songs. Und das Ganze umsonst!!! Nach ihrem Hammeralbum A JESTER’S TALE präsentierten sich die Kehler Blackened, am 16. Oktober im Bahnhof der Offenburger Nachbarstadt Schutterwald, mit einer guten Mischung aus eigenem Titeln und Metallica Material.

Mit kurzer Verzögerung beginnt gen 21.50 Uhr das Mammutprogramm (siehe Setliste) der vier Jungs. Begleitet von einigen Lichtproblemen (mal rot, mal gelb, mal grün und dann wieder aus) inklusive einem "70er Jahre Dieter Bohlen Disco-Light" (die WM 2006 Ecstasy Pillen lassen grüßen) legt die Truppe um Sänger und Gitarrist Matthias Schwanz spätestens mit der ersten Metallica Coverrunde ("Creeping Death", "Fade To Black" und "The God That Failed") richtig los.

Metallica? - Richtig gelesen. Da habe ich in der Vorstellung des Albums A JESTER'S TALE noch geschrieben, dass Blackened bis auf den Namen wenig mit Hetfield, Ulrich und Co. gemein haben. Doch da habe ich mich vertan und zwar gewaltig. Ich will nicht sagen, dass die Eigenkompositionen an die Bay Götter erinnern, aber zumindest scheinen 100% der Blackened Mannschaft große "Verehrer" dieser Band zu sein.

So weist das weit über 3-stündige Konzert einiges an Metallica Cover (13 von 28 Songs) auf und auch die Bang-Art des "neuen" Bassisten David Baumann ruft auch stark die Gedanken an Jason Newsted, dem Ex-Basser Metallica's, hervor. Apropos "neu", die beiden im März zur Band zugestoßenen Johannes Schumacher (Schlagzeug) und David Baumann dürfen im Verlauf des Gigs ihr Können bei einem Bass- bzw. Drum-Solo unter Beweis stellen.

Wer jetzt aber denkt, die eigenen Songs des Quartetts hätten keine Durchschlagskraft, der hat sich geschnitten. "Never Surrender" von A JESTER'S TALE ist jetzt schon ein Hit, weshalb dieses Lied im Set auch zweimal auftaucht. Weiterhin ziemlich geil kommen unter anderem "A Jester's Tale Part II", "Dark Lord", "Even Angels Fail", "Broken Eyes" und "Bear Me Dragon".

Nach etwa 2½ Stunden ist dann erst einmal Schicht im Schacht. Glaubt ihr das wirklich? - Natürlich nicht. Und so taucht die Gitarrenfraktion Jörg Truttenbach und Matthias Schwanz erneut auf der Bühne auf, um noch mal kräftig den Hetfield raus zulassen. Das Tolle daran ist, dass die vier neben Metallica Klassikern auch Songs im Set haben, die unsere Freunde aus dem Sonnenstaat Kalifornien eher selten spielen (ja, so was gibt es). Beispiel gefällig? - Also da wären beispielsweise "The Unforgiven" (vom schwarzen Album versteht sich), oder "The God That Failed".

Leider Gottes versammelte sich der größte Teil der zahlreichen Anwesenden ab zehn Meter hinter der Bühne, was der Stimmung jedoch wenig Abbruch tat. Das Konzert trieb bei den Begeisterten des Publikums den Schweiß aus allen Poren und verlangte der Nackenmuskulatur so ziemlich alles ab. Ein grandioses Konzert einer der aufstrebendsten Bands Baden-Württembergs.


Abschließende Kommentare der Anwesenden SQUEALERs:

The Reaper: 3 Stunden Metal vom Feinsten!!!

Der letzte Satz gebührt dem Schreiberling dieses Berichts, The Jack:
Metallica sind Götter, Blackened auch!

Setliste (powered by Blackened):
Revenge Be Mine
A Jester's Tale Part II
Dark Lord
Creeping Death
Fade To Black
The God That Failed
One Man's Hell
A Jester's Tale Part I
Even Angels Fail
Bass Solo (Pulling Teeth)
Master Of Puppets
The Unforgiven
Broken Eyes
Still I Bleed
Never Surrender
Drum Solo
One
Bear Me Dragon
Insanity Reigns
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Harvester Of Sorrow
Enter Sandman
Nothing Else Matters
Embrace The Pain
Sad But True
Seek & Destroy
For Whom The Bell Tolls
Welcome Home (Sanitarium)
Never Surrender