Squealer-Rocks.de Live-Review |
(15.08.2007, Wacken, Colin)
Das Wacken Open Air ging heuer in die 18. Runde. Gratulation. Das hätten sich Veranstalter und Fans zu Beginn sicherlich nicht träumen lassen. Über die Jahre gab es zahlreiche Highlights und mehrere Tiefschläge (u.a. der Rauswurf aus der vom Rock Hard initiierten „Hard Union“). Man muss den Veranstaltern allerdings, zu Recht, attestieren, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. 1. Tag, Donnerstag, 02.08.2007So, dann gehen wir mal SODOM gucken. Für mich auf diesem Wacken die erste Band welche ich mir ansehe und schon mal vorweg ein absolut gelungener Auftakt der Bock auf mehr machte. Über die Live-Qualitäten von Sodom brauch ich nicht viel schreiben denke ich. Wer sein 25Jahre-Jubiläumskonzert gibt und schon sämtliche Bühnen dieser Welt gerockt hat, sollte wissen wie’s geht. Trotzdem wirkte der Gig zwar routiniert aber auf keinem Fall „runter gespielt“. Das Publikum war noch fit und die Stimmung sehr ausgelassen. Sodom funktionieren live immer gut, egal was man von manchem Album halten mag. Und so gab’s dann auch einiges auf die Ohren und den einen oder anderen Surfer in den Rücken, aber ein Thrash Konzert ist ja auch kein Kindergeburtstag. Da es ja wie angekündigt das Jubiläumskonzert + Guests war, wurde dann auch so manches Ex-Mitglied auf der Bühne gegrüßt um den „alten“ Part zu übernehmen. Mit Ausnahme von vielleicht Chris Witchhunter, denn äh....der konnte nicht. So wurden dann auch alle wichtigen Hits und Hymnen der letzten 25 Jahre zum Besten gegeben. So schnallte sich Tom Angelripper dann auch den legendären Bass in der klassischen Explorer-Form um, um uns dann mit der deutschen Version von „Ausgebombt“ zu verwöhnen. Vorher gab’s schon „Sodomy and Lust“ einer meiner absoluten All-Time-Favourits. Als dann zum Ende hin die „Bombenhagel, Bombenhagel“-Rufe immer lauter wurden war die Stimmung eigentlich perfekt. Wie oben schon gesagt ein total geiler Festivalauftakt der den geneigten Thrasher in die richtige Festivalstimmung zu versetzen wusste. (Edewolf) 2. Tag, Freitag, 03.08.2007Freitag 3.8.2007, 15 Uhr der Moment auf den ich und wie es aussah so manch anderer auch seit ca. einem ¾ Jahr konkret und insgeheim seit 10 Jahren gewartet haben. Die Götter der 80’er, die Erfinder des Growls und des Death-Metal sind zurück auf der Bühne! Hell Yeah!! Man muss allerdings dazu sagen, dass das Line-Up aus Musikern von Sadistic Intent und dem seit einer Schussverletzung an den Rollstuhl gefesselten original POSSESSED-Sängers Jeff Becerra bestand. Der Gig in Wacken war Becerras erster Auftritt seit 18 Jahren und Spaß und Enthusiasmus waren ihm deutlich anzumerken. So lag auch der Altersdurchschnitt des Publikum bei Possessed etwas höher und überall sah man uralte Possessed-Aufnäher auf noch älteren Kutten und so manch einer hatte wohl trotz der allgemeinen Partylaune und der absolut guten Stimmung, eine Träne im Knopfloch. Wie sagte meine Oma früher immer,“ hach, dass ich das noch erleben darf!“. Über die Songauswahl gibts nicht viel zu sagen sämtliche Hits der drei Alben waren vertreten. Der Sound war leider nur mäßig, so dass man das geniale Riff aus „The Exorcist“ anfangs leider nur erahnen konnte. Aber was soll’s! Was mir vor allem in Erinnerung geblieben ist war eben die allgemeine Stimmung, wie ich sie gerade beschrieben habe und bei so manchem Zuhörer wird sich wohl noch mal die eine oder andere Jugenderinnerung vor dem inneren Auge abgespielt haben. Die Jungs von Possessed haben damit etwas geschafft, was anderen Re-Union-Formationen nicht gelungen ist. Es muss nicht immer technisch perfekt sein wenn Stimmung und Atmosphäre perfekt sind! Trotz einiger Hefeteilchen im Vorfeld wird mir dieses Konzert noch lange in Erinnerung bleiben und ich hoffe Possessed können mit ihrem geplanten Album genau da anknüpfen wo sie in Wacken nach viel zu kurzer Spielzeit von leider nur einer Stunde, aufgehört haben. (Edewolf) GRAVE DIGGER für ein Festival zu buchen ist immer eine sichere Bank. Die Band zieht Fans, was den Veranstalter freut. Die Fans bekommen Hymnen wie „Excalibur“, „Rebellion (the clans are marching)“, „Morgane Le Fay“ oder „Heavy Metal breakdown“ zu hören, was…äh…die Fans natürlich freut. Und die Gastronomen freuen sich auch, da zumindest massig Bier zu den Hymnen der Band vernichtet wird. Es war also schon im Vorfeld abzusehen, dass die Stimmung gut sein würde. Die Fans feierten die Band, Grave Digger spielten eine gute, solide Show und die zu erwartenden Hymnen haben auch nicht gefehlt. Und genau da liegt irgendwie das Problem. Es ist bei Grave Digger immer das gleiche Schema, ohne nennenswerte Überraschungen. Man kennt das halt alles schon irgendwoher. Vielleicht habe ich Grave Digger auch nur einfach schon zu oft gesehen. Für Metalheads, die ihren ersten Gig mit der Band erlebten, war es sicherlich ein super Konzert… (Märchenonkel) Und dann kam der einzige wirkliche Sänger des Festivals auf die Bühne. Mathias Blad trat, gefolgt von Stefan Weinerhall und FALCONER, einen Siegeszug sondergleichen an. Der Sound war sehr gut und Falconer spielten NUR Hits (u.a. „A quest fort he crown“, „Enter the glade“, „Upon the grave of guilt“). Die Stimmung war grandios! Es wurde nahezu jedes Wort mitgesungen, was auch für die Gitarrenmelodien gilt und hier insbesondere bei „Mindtraveler“, der Hymne schlechthin. Kurz: die Meute feierte die Band ohne Ende ab. Zu bemängeln gibt es eigentlich nur, dass Robert Atzorn-lookalike Mathias Blad auf der Bühne den Bewegungsumfang eines Kühlschranks hatte. Das darf man dem Mann aber nachsehen, da er nicht aus der Metalszene kommt und zum Ausgleich die geilste Stimme des Festivals hatte. Falconer waren definitiv einer der Gewinner in Wacken! Liebe Veranstalter, holt die bitte für das nächste Jahr wieder!!! (Märchenonkel) Richtige “Party Animals” sind TURBONEGRO ja geblieben, trotz des gleichnamigen schwachen 2005er Albums und dem noch schwächeren Vorgänger. Für mich stand aber von vornherein fest, dass ich diese Band sehen würde, schließlich hatten sie '98 mit “Apocalypse Dudes” einen späten Klassiker der Rockmusik geschaffen. Und was muss ich feststellen? Sie können's noch! Oh ja! In ihrer gewohnt tuntigen Aufmachung stürmten sie die Bühne und rockten ordentlich die Menge. Da wurde ein Smasher nach dem anderen gebracht, etwa “Fuck The World”, “Get It On”, “Prince Of The Rodeo”, etc., etc., plus einige nette kleine Hits vom neuen Album “Retox”. Sänger Hank Von Helvete begeisterte mit seiner einzigartigen Stimme und seinen psychotischen Ansagen, der Rest der Band fügte sich perfekt in dieses Bild ein. Bis auf das fehlende “Are You Ready (For Some Darkness)” war ich mit dieser Performance absolut zufrieden. Sie können's tatsächlich noch! Ich schätze mal, ich werd mir das neue Album dann wohl doch anhören müssen.... (Jensen) Zu den Krefeldern BLIND GUARDIAN muss man wahrhaftig nichts mehr sagen, außer vielleicht dass sie erfreulicherweise ihre Headliner-Position verdammt ernst nahmen und dementsprechend zu Werke gingen. So und nicht anders muss das sein! Vom üblichen “Into The Storm” Opener über erstklassige Dauerbrenner wie “Welcome To Dying” oder “Bright Eyes” bis natürlich zu DEN Mitsing-Orgien schlechthin, “Valhalla” und “Bard's Song” - es fehlte nichts. Erzeugt wurde eine Atmosphäre, die schlicht und ergreifend nur bei Blind Guardian möglich ist. Hansi und Konsorten hatten das Publikum auf ihrer Seite, das ihnen auf den Knien (naja, nicht wortwörtlich, ich meine sonst sieht man am Ende ja gar nichts mehr von der Bühne...) dankte für genau die Songs die sie hören wollten. Belohnt wurden die Scharen mit geschätzt zwei Zugaben mehr als geplant (Respekt!) und dem unausweichlichen, immer wieder geilen “Mirror Mirror” als krönendem Abschluss. Dieser Auftritt hat in der Gesamtwertung des Open Airs definitiv die Nase vorn. Keine Diskussion. (Jensen) Ich muss leider zugeben, dass BELPHEGOR bereits den ersten Song gespielt haben als wir nach dem Security-Check dann endlich das Zelt mit der Wet-Stage erreicht hatten und nachdem ich dann meine Stiefel im Schlamm positioniert hatte, gab’s dann erst mal das volle Brett von Belphegor. Nachdem ja erst angedacht war die Band mittags um 12 auf der Hauptbühne spielen zu lassen war es in jedem Fall die bessere Entscheidung den Gig in die späten Abendstunden auf die Wet-Stage zu verlegen. Der Black/Death-Metal-Mix der vier Österreicher funktioniert bei Sonnenschein einfach nicht. So gab es dann von Belphegor auch die blasphemische Vollbedienung ohne Schnörkel und unnötige Showeffekte. Dies tat der Bühnenpräsenz der Band allerdings keinen Abbruch und so verwandelten Belphegor mit Songs wie „The Cruzifixus - Anus Die“, „Belphegor - Hell´s Ambassador“ und dem Klassiker „Lucifer Incestus“, das zeitweise aus den Nähten platzende Zelt in einen wahren Hexenkessel. Nachdem ich mir dann beim „Matte schwingen“ an den Nieten meines Fordermanns die Stirn aufgehauen hatte und allen gängigen Klischees entsprechend, mit blutender Stirn das Zelt verließ kann ich nur sagen absolut gelungener Auftritt. Beim nächsten Mal aber bitte im Dunkeln auf einer der Hauptbühnen. (Edewolf) Am Freitag zu doch sehr fortgeschrittener Stunde erklimmen dann die Schweizer von SAMAEL die Partystage. Die doch sehr individuelle Mischung aus Elektro und Black-Metal kommt in Wacken immer wieder gut an und funktioniert live, schon immer ganz hervorragend. So stimmt auch die Menge, welche zu dieser Stunde schon etwas überschaubar ist, auch sofort mit ein. Konzentrierten sich Samael 2005 in Wacken noch eher auf Songs ihrer damals neuen CD „Reign of Light“, gab es an diesem Abend einen kompletten Querschnitt durch die Bandgeschichte. Allerdings lag der Schwerpunkt dann doch auf den letzten beiden Veröffentlichungen. Es gab aber z.B. auch „Baphomets Throne“ auf die Ohren und dieser Song hat ja bekanntlich schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Bei Hits wie „Solar Soul“ und dem absoluten Live-Knaller „On Earth“ gab’s dann sowieso kein Halten mehr! Eine absolut gelungene Show wie man sie allerdings von Samael auch nicht anders erwartet. (Edewolf) DIE APOKALYPTISCHEN REITER durften den Samstagabend würdevoll beenden. Eigentlich war ich schon mit Blind Guardian voll auf meine Kosten gekommen, dennoch schleppte ich meine müden Knochen herüber zur Black Stage, um mir das nicht entgehen zu lassen. Leider musste ich erkennen, dass ich nicht der einzige war, der schon etwas erledigt war. Und das ist bei diesem Auftritt wirklich eine Schande, denn der Energielevel den die Reitersmänner auffuhren lag bei geschätzten 140%. Übertrieben? Keineswegs! Und zu der Bühnenshow muss man ja wohl gar nichts mehr sagen. Muss man doch? Bitte: Pyros bis zum Abwinken, Gastsängerin, Gast-Streichquartett, ein Schlauchbootrennen durch die Crowd, um nur ein paar gewaltige Details zu liefern, und nicht zuletzt: ein Frontfuchs, der sich voll ins Zeug legt. Die Band gab wirklich alles. Ich kann nur hoffen, dass sie das erschöpfte Publikum nicht als Undankbarkeit missverstanden hat.... (Jensen) 3. Tag, Samstag, 04.08.2007Was die Veranstalter sich dabei gedacht haben SACRED REICH schon mittags spielen zu lassen, bleibt wohl ihr Geheimnis. Dieser genialen Band gegenüber, die sich ja nur für einige wenige Festival Gigs reformiert hat, ist das eigentlich eine Frechheit! Nun ja, die Jungs machten gute Miene zum bösen Spiel und thrashten der Masse den Alkohol vom Vorabend aus dem Schädel. Wer Granaten wie „The american way“ oder „Independent“ geschrieben hat, der macht eben keine Gefangenen. Zu Recht! Höhepunkte der beeindruckenden Show (ohne großartigen Firlefanz, nur Mucke!) waren natürlich „Surf Nicaragua“ und das göttliche „Who´s to blame“ bei dem nicht nur ich eine Gänsehaut hatte. Gefordert und gefeiert wurde selbstredend auch die Black Sabbath Coverversion „War pigs“, die von der Menge lauthals mitgesungen wurde (wie im Übrigen alle anderen Songs auch). Die Jungs um Phil Rind ballerten ihren groovigen Thrash Metal supertight in die Menge und hatten sichtlich Spaß wieder zusammen auf der Bühne zu stehen. Wenn es wirklich nur bei den paar Shows bleibt, bin ich froh diese geniale Band Live gesehen zu haben! Hammer Gig! Danke, Sacred Reich!!! (Märchenonkel) Die Finnen von STRATOVARIUS hatten mit “Hunting High And Low” zwar einen starken Opener dabei, dennoch startete das Konzert wegen einigen soundtechnischen Problemen leider eher schwach und für mich mit einem Schock: Kotipelto hatte Probleme mit seinem Gesang. Jedoch gab es nach zwei Songs Entwarnung, der Sound wurde besser, und Tolkki und Anhang hatten die Show im Griff. Von da an lieferten sie einen exzellenten Auftritt ab, es wurden erstklassige Songs gespielt wie “Speed Of Light”, “Visions”, “Eagleheart” und natürlich “Black Diamond” zur Vollendung. Eine zwar nicht memorable, aber doch sehr gute Performance. (Jensen) Dann wurde es mal richtig voll auf der Bühne. Das Orchester nahm Platz, der Drummer wurde, vom Publikum aus gesehen, rechts an den Rand der Bühne verfrachtet und es betraten der Protagonist Victor Smolski begleitet von Peavy die Bühne. RAGE waren abermals mit Orchester nach Wacken gekommen um einen Siegeszug anzutreten. Und man kann es ruhig so sagen: Zwischen dem ganzen, von uns geliebten, Krach waren Rage und das Lingua Mortis Orchester wie eine sehnsüchtig erwartete Oase in der Wüste. Gerockt haben sie natürlich trotzdem und das Publikum hat sie nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Songs wie „Black in mind“ oder „Sent by the devil“ (Gänsehaut pur!) kommen ja auch in den für das Orchester umarrangierten Versionen einfach genial rüber. Victor Smolski zeigte dem Wacken Publikum mal eben, wie man eine Gitarre richtig bedient und poste mit Peavy (der gut bei Stimme war) dabei noch um die Wette. Wahnsinn der Typ! Nachdem die Show beendet und das Orchester von der Bühne gegangen war, kamen die drei Rager noch mal für eine metallische Zugabe in Form von „Refuge“ auf die Bühne. Grandioses Ende einer grandiosen Show! (Märchenonkel) Die romantischen Momente des Rage Gigs waren ziemlich schnell vergessen, denn DESTRUCTION ließen den Thrash Hammer kreisen. Und wie! Es konnte einen fast wie ein Deja-Vu vorkommen. Wieder ein (quasi) „best of“ Programm, wieder Thrash und wieder zahlreiche Gäste auf der Bühne (darunter auch Peavy und Tom). Schmier und seine Jungs zockten ihre Hits arschtight runter und gaben dem Publikum genau das, wonach es lechzte. Nämlich Thrash Granaten der Marke „Curse the gods“, „Eternal ban“, Bestial invasion“ oder natürlich „Mad butcher“. Zu diesen Songs müssen wohl keine Worte mehr verloren werden, dementsprechend braucht man eigentlich auch die Stimmung nicht weiter beschreiben. Es war halt super! Der Butcher eierte über die Bühne, der Sound war gut, die Pyros ließen es vor der Bühne noch ein paar Grad wärmer werden und der Pit moshte, als gäbe es kein morgen. Den Gig können Destruction definitiv als Erfolg verbuchen. Thrash ´til death! (Märchenonkel) Affenhitze, düstere Musik und Betrunkenheit auf der Bühne passen nicht zusammen. Schien Peter S. aber ziemlich egal zu sein, als er mit seiner Combo die Bretter enterte. TYPE O NEGATIVE wollten zwar eine Menge Leute sehen, aber die Aussagen der Fans nach dem Gig waren eher vom Typ null bis negativ. Was war passiert? Herr S. und seine Kumpels zockten durchaus die vom Volk gewünschten Songs (viel altes Material) und auch die Bühnendekoration war für das Auge ansprechend. Aber die depressive Musik der Band kann ebenso wenig wie Black Metal bei Sonnenlicht funktionieren. Wenn die Band zudem noch alles andere als nüchtern auf die Bühne geht und alle zwei Songs wieder verschwindet, damit die Roadies auch während des Gigs genug zu tun haben (u.a. dauerndes Gitarre/Bass stimmen), ist das Rockstar Scheiße die kein Mensch braucht und die auch nicht angemessen war! (Märchenonkel) Da sich in diesem Jahr mit Sacred Reich, Possessed und im letzten Jahr mit Carnivore, dass W:A:O zum Festival der Re-Union-Konzerte mausert kommen wir hier also zu den lang erwarteten IMMORTAL. Da die Norweger ja bereits vor dem Festival 2006, für 2007 feststanden, war die Erwartungshaltung natürlich entsprechend groß. So sammelten sich dann auch eine Menge alter sowie neuer Fans vor der Black-Stage und harrten der Dinge die da kommen sollten. So enterten dann auch die Herren Abbath, Horgh und Apollyon die in Nebel gehüllte Bühne und hinterließen ein wahres Black-Metal-Massaker welches verbrannte Erde versprach. Aber genug der Helden-Metaphorik. Meiner Meinung nach haben Immmortal mit ihrer Re-Union alle Erwartungen erfüllt. Wie man es von der Band nicht anders erwartet hat, gab es reichlich gute Show, Corpse-Paint, jede Menge Feuer und Pyroeffekte, riesige Nebelschwaden und Feuerspuckeinlagen gepaart mit qualitativ sehr hohem gradlinigen Black-Metal. Musikalisch gabs dann auch, wie sollte es anders sein einen guten Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase der Band, wobei man sich die scharfen Bonbons dann doch eher für den Schluss aufgehoben hatte. Wer bei „Unsilent Storms In The North Abyss” immer noch nicht die Matte zum kreisen gebracht hatte, für den wurde es dann bei „Battles in the North“ schon schwierig ruhig zu stehen. Abgeschlossen wurde das Konzert dann mit dem absolut furiosen Klassiker „Blashyrkh Mighty Ravendark“. Es war dann doch sehr erstaunlich wie drei Mann, die doch recht große Bühne des WOA perfekt ausgefüllt haben. Die Tatsache, dass eben auch viele alte Songs gespielt wurden, kam dann auch gerade bei Fans der ersten Stunde sehr gut an. Positiv für die Band, negativ für manche Zuschauer ist dann noch anzumerken, dass der Bereich vor der Black-Stage extrem voll war und man teilweise Schwierigkeiten hatte der Band zu folgen, weil man eben immer damit rechnen musste den Stiefel eines Crowdsurfers ins Genick zu kriegen. (Edewolf) Dann wurde es langsam dunkel in Wacken. Der Platz vor der Party Stage war gerammelt voll mit Metallern, die auf den Auftritt des Godfather of Melodic Metal warteten. Nicht mit Gamma Ray kam der Hansen Kai dieser Tage nach Wacken, sondern mit seinen Spezis von STORMWARRIOR. Die Hanseaten starteten recht flott mit ein paar ihrer eigenen Songs, die alle hochklassig waren, aber eigentlich nur als Intro gewertet werden können, da die Meute heiß auf die alten Helloween Songs war. Mit „Ride the sky“ wurde (natürlich) der passende Einstieg gewählt und die Metalheads rasteten im Kollektiv aus. An allen Ecken und Enden gab es Pyros, Herr Hansen bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht und wirbelte über die Bühne wie ein Derwisch! Die Stormwarrior Jungs standen ihm in nichts nach und nutzten jeden Zentimeter der Party Stage aus! So muss Stageacting aussehen! Kai war bestes bei Stimme und gab den alten Songs wie etwa „Murderer“, „Judas“, „I want out“ oder „Victim of fate“ (bei welchem sich ein nicht näher genanntes Mitglied unseres Forums spontan erbrechen musste, obwohl er die Musik geil fand!) noch zusätzlich Druck nach vorne. Geniale Show, die eindeutig viel zu kurz war! Jungs, geht bitte zusammen auf Tour und bringt „Walls of Jericho“ und die beiden „Keeper“ Alben komplett auf die Bühne! Der zweite Volltreffer des Festivals, ganz eindeutig!!! (Märchenonkel) So, jetzt muss es raus: ich hab auf diesem Festival ja schon so manchen exzellenten Frontmann erleben können... aber Anders Fridén von IN FLAMES zählt definitiv nicht dazu! Seine Death Metal-Schreie bekam er wohl grad noch auf die Reihe, der cleane Gesang jedoch fiel gnadenlos durch, (das hat er wohl einfach nicht drauf) zur Bühnenshow trug er kaum was bei, seine Ansagen waren geradezu einschläfernd. Zwar war die dargebotene Songauswahl annehmbar, aber ansonsten war der Auftritt einfach nur lahm. Das Publikum war dennoch begeistert – unverständlicherweise, schließlich bekam es kaum was geboten. In Flames verließen sich größtenteils auf ihre Lightshow, die bei der Minderleistung der Musiker immerhin noch ein wenig einholen konnte. Für mich endete die Show jedoch nicht wie für die anderen Zuschauer mit tosendem Applaus unter abgefeuerten Raketen, sondern eher mit einem Kopfschütteln. Für Fans der Band mag sie akzeptabel gewesen sein... aber für einen Headlinerauftritt war das einfach zu wenig. (Jensen) Ist es überhaupt möglich nach einem durchfeierten Festival, einen Samstags-Headliner wie CANNIBAL CORPSE noch objektiv zu beurteilen? Ich lass es mal auf einen Versuch ankommen. Ich fand Cannibal Corpse Konzerte in der Vergangenheit eigentlich immer etwas langweilig. Vielleicht lag es an der bereits fortgeschrittenen Stunde, der Band oder der allgemeinen Stimmung um die Bühne herum, dass es diesmal nicht so war. Ich fand, dass sich vor allem George Fisher besser anhörte als bei ihrem letzten Besuch auf dem WAO 2004 und welcher Death-Metal-Fan kann bei Songs wie „Vomit the Soul“, „I Cum Blood“ und vor allem zu der „very special dedication, that goes out to all the women out there tonight!.....Fucked with a Knife“, schon ruhig stehen bleiben? Tja und ich weiss zwar nicht ob Deutschlands Sitten- und Moralwächter es einfach vergessen hatten oder ob irgendein Urteil ausser Kraft gesetzt wurde, aber es war einfach nur herzerfrischend die solange von den Bühnen verbannten Songs „Hammer Smashed Face“ und „Stripped Raped and Strangled“ mal wieder live zu hören. Die Inbegriffe von Cannibal Corpse Songs überhaupt. Und so dankte auch das Wackener Publikum den Auftritt mit den entsprechenden Huldigungen. Also hat’s nicht nur mir gefallen! Ein wahres Death-Metal Fest und für mich der krönende Abschluss eines wirklich gelungenen Festivals! (Edewolf) Natürlich gibt es bei einen Festival immer Pro- und Contra. Wacken schließt das mit ein, deshalb hier mal einige wenige Punkte, die uns aufgefallen sind: PRO: Es wird von den Veranstaltern wieder mehr auf die Bedürfnisse der Fans eingegangen. Als Beispiel sei hier mal die Dixi Situation genannt. Es waren sowohl auf dem Gelände, als auch auf den Camp Grounds genügend sanitäre Anlagen für die Besucher vorhanden. Gleiches gilt auch für die Duschmöglichkeiten. Auch was die Preise betrifft, kann man den Veranstaltern nichts vorwerfen. 3€ für ein volles 0,4l Beck´s gehen absolut in Ordnung. Da kann man nicht meckern. Auch die Preise für feste Nahrung waren einem Festival dieser Größenordnung angemessen und keineswegs überteuert. Ein weiterer Kritikpunkt der letzten Jahre war die Security des Festivals. Auch hier muss man sagen: Alles richtig gemacht! Die Jungs und Mädels waren immer supernett und hilfsbereit. Auch bestimmend, aber nicht aggressiv. Ganz wie man es von professionellen Security Leuten erwartet. CONTRA: Wacken wäre nicht Wacken, wenn es nicht auch was zu meckern gäbe. Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist die Masse an Leuten. Die zahlen, die man so hört schwanken zwischen 60.000 und 70.000. Das ist definitiv zu viel Menschenmasse. Und wenn man den Gerüchten glauben darf, dass wenn Maiden nächstes Jahr spielen, die Kapazität noch erhöht wird, dann wird es noch enger auf dem Gelände. Das muss es echt nicht sein, Leute! Lieber 10.000 weniger Menschen und zehn Bands weniger… (Märchenonkel) Im Wacken moshten und duschten sich: Unser freier Mitarbeiter Edewolf und Redakteur Märchenonkel. Vielen Dank auch an Jensen, der uns tatkräftig unterstützt hat! |