Hughes, Glenn und The Lizards (05.03.2005, Bochum, Zeche, Maddin)
Als wir um viertel vor sieben die Zeche betraten, standen The Lizards bereits auf der Bühne. Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich noch nie von dieser Band gehört hatte. Und Schande ist genau das richtige Wort. Denn da habe ich bisher echt was verpasst.
Schon beim ersten Blick auf die Bühne ein Aha-Effekt. An den Drums sitzt Schlagzeug Legende Bobby Rondinelli(Black Sabbath, Ozzy, Blue Öyster Cult). So ist es diesmal ein Vorteil, dass die Schiessbude des Support Acts aus Platzmangel ganz vorne auf der Bühne steht. Diesen Mann (der sich supercool gibt, sich nach dem Konzert aber als netter Kerl, der den Fans Rede und Antwort steht, entpuppt) beim Spielen zu beobachten ist alleine das Eintrittsgeld wert.
Am Mikro steht auch ein alter Bekannter: Mike Dimeo von Riot. Neben seiner tollen Gesangsleistung bediente er noch die Keyboards.
Die Musik von The Lizards passte zu Glenn Hughes wie "Arsch auf Eimer“ – wie wir hier im Kohlenpott sagen: Traditioneller Hardrock mit Blues/Soul/Funk Einflüssen. Eine sehr professionell wirkende Band, die aus absoluten Virtuosen besteht und auch sehr gut beim recht spärlich erschienen Publikum ankam.
Tja, das Publikum: Leider war die Zeche nur gut zur Hälfte gefüllt, was mich immer noch in Rage geraten lässt. Da geben die Leute 50 und mehr Euro für irgendwelche gehypten Kasperbands aus, und die Gelegenheit für kleines Geld eine Legende (mit Bobby Rondinelli sogar zwei) in Clubatmosphäre zu erleben wird nicht wahrgenommen. Na, was soll’s. Die, die da waren hatten einen Riesenspass und vielleicht trägt dieser Bericht ja dazu bei, dass die Nicht-Anwesenden sich ein bisschen ärgern, zu Hause geblieben zu sein.
Um zwanzig nach acht war es dann soweit: THE VOICE OF ROCK kam mit seiner tollen Band auf die Bühne und sorgte mit dem Titelsong seines neuen Albums "Soulmover“ für einen furiosen Start. Und im Zeichen desselben stand auch der Auftritt. Ganze sechs Nummern wurden von "Soulmover“ gespielt. Entgegen meiner Befürchtung, die Leute wären nur gekommen um die alten Purple/Sabbath Stücke zu hören, kamen die neuen Stücke sehr gut an. Sehr schön auch, dass Glenn zu einigen Songs die Bedeutung der Texte erklärte.
Überhaupt gab sich der Meister wieder mal als galanter Gastgeber. Als erstes machte er den Leuten erstmal klar, dass er auch nichts anderes ist als ein Musik Fan, der genauso gut unten in der Menge stehen könnte. Ihm glaubt man das sogar. Teilweise ist er dermaßen in seiner Mucke versunken, dass man sich immer wieder wundert, über die Präzision mit der diese vorgetragen wird.
Für ein paar unvermeidliche Klassiker, ohne die man ihn wohl nicht von der Bühne gelassen hätte, war dann aber doch Platz. So gab es "Mistreated“(ca. 20 Minuten lang), "Burn“, "Can’t stop the flood“ und (Danke!!) “Seventh Star”.
An dieser Stelle mal ein Riesenlob an die Leute von der Technik. Der Sound war bei beiden Bands lauter als bei Motörhead an selber Stelle, aber dennoch glasklar – so und nicht anders muss Rockmusik sein.
(Sehr) Lange Rede, kurzer Sinn: Es war ein supertoller Abend, an den ich noch lange zurückdenken werde. Vielen Dank!
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