Stormrider und Custard (09.05.2006, Herne, Haus der Jugend, Bombenleger)
Stormrider und Custard zusammen im Doppelpack war für mich Grund genug, den weiten Weg von Nürnberg nach Herne anzutreten.
Ich bin noch nie im Pott gewesen und so traf ich gegen 15.00 Uhr beim geschätzten Kollegen Maddin ein, wo wir uns erstmal kräftig die Kante gaben. Leicht angeschlagen, aber dennoch aufrecht , standen wir pünktlich wie die Maurer zu Konzertbeginn am Haus der Jugend stramm, um diesen Ereignis beizuwohnen.
Nach kurzem Intro stiegen als erstes die Stormriders auf die Bretter und brachten die rund 100 anwesenden Metalheads von den ersten Takten an gehörig ins Schwitzen. Dabei präsentierte sich die Band um Sänger Stefan in extremer Spiellaune und gaben mächtig Gas. Natürlich lag der Schwerpunkt hauptsächlich auf den Stücken vom letzten Longplayer Shipwrecked, das ich jeden nur wärmstens empfehlen kann. Live kamen die Stücke noch besser rüber als auf dem Album. "Let Metal Reign" und "Sails on Fire" klangen richtig geil. Jungs, wenn ihr diese beiden Songs nicht gespielt hättet, hätte ich euch gesteinigt. Cool auch die Einlage mit der Axt. Erinnerte mich irgendwie an das gleiche Ding, mit dem Fernando von Arb von Krokus früher immer seine Gitarre zu zertrümmern pflegte. Neben zwei neuen Stücken "Impure" und "Warpath" gab's auch einige Sachen wie "March On" vom Erstlingswerk Vengeance zu hören. Insgesamt betrachtet war der Auftritt vom Feinsten - da schmeckte das Bier gleich nochmal so gut.
Setliste
Intro
Stormrider
Shipwrecked
Eagles' Eyes
Impure
Sails On Fire
Warpath
Castle Walls
Armies Of Valor
Vengeance
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March On
Let Metal Reign
Custard legten anschließend noch mal einen ordentlichen Zacken zu - klar da es sich hier um Kasis Abschiedsgig handelte, wollte man besonders an diesem Abend sein Bestes geben. Natürlich mußte da mit Oscar auch gleich der Neuling an der Gitarre "on stage" präsentiert werden, der ab dem 5. Song "Chance" die Bühne enterte und sich von Beginn an auch gleich gut einführte. Ich muß sagen - Custard mit drei Gitarristen, das hatte schon etwas. Und eigentlich ist es überflüssig zu erwähnen, daß genau wie bei den Stormriders vor der Bühne der Punk abging. Soviel Spielfreude und gute Laune, die da gegenseitig rüberkam - Wahnsinn. Also wer das verpaßt hat, ist selber schuld, zu Mal man sich nicht nur auf die alten Songs beschränkte, sondern auch viel vom aktuellen Longplayer Wheels of Time, wie "Lost Forever", "Shine On" oder den Titeltrack.
Nach dem regulären Ende der Show gab es nochmal eine sehr nette Einlage zusammen mit den Stormriders, wo man mit "Holy Diver", "Hallowed be thy Name", "Enter Sandman" und "Heart of Steel" noch ein wahres Feuerwerk abbrannte und die Bühne kurz davor stand, sich mit einem lauten Ächzen nach unten zu verabschieden, weil sich dort inzwischen so viele Fans eingefunden hatten. Das ist eben Metal, das einzigste, worauf es ankommt im Leben. Und da fällt mir an dieser Stelle genau das ein, was ich den Leuten schon 1983 gepredigt habe - vergeßt diese ganze Synthie Pop Scheiße á la ABC oder Duran Duran, vergeßt Nena und den Neue Deutsche Welle Kram. Danach kräht in 2 Jahren kein Hahn mehr und wenn ich wie an diesem Abend lauter Metalheads sehe, die wie die Irren vor (und auf) der Bühne bangen und die altersmäßig locker meine Kinder sein können, dann mache ich mir um die zukunft des Metal keine Sorgen.
Setliste
Fragments of Eternity (Intro)
Signs
Up to the Sky
Trees of Hope
Freedom for All
Chance
Lost Forever
Wheels of Time
Scared
Charons Call
Shine On
For my King
I know you
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Holy Diver
Hallowed be Thy Name
Enter Sandman
Heart of Steel
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