Squealer-Rocks.de Live-Review
UFO (07.03.2007, Nürnberg, Hirsch, Bombenleger)

Wenn eine Band urplötzlich einen Gig cancelt läßt sich darüber immer vorzüglich spekulieren. Meistens werden ja die krank gewordenen, nicht vorhandenen Großmütter als Grund vorgeschoben - beim gestrigen Support Act Mob Rules waren es Transportprobleme (was immer das heißen mag). Vielleicht verliefen sich deswegen sowenig Leute in den Hirsch. Eine Band wie Mob Rules zieht ja doch für gewöhnlich eine gewisse Anzahl von jugendliches Klientel an und die blieben nach der Absage natürlich fern. Auch egal - das ersparte mir wenigstens die Pöbelei und das Rumschubsen, welches oftmals von diesen Nasen ausgeht und ich hasse das eben, wenn ich nicht mal in aller Ruhe zwei Meter vor der Bühne mein Bier trinken kann.


Aber nun mal zum eigentlichen Thema, dem UFO Gig. Als Intro tönt "Faith Healer" von FISH vom Band und UFO stürmen die Bühnenbretter - allen voran Schnapsnase Pete Way im UFO Shirt und derselben schwarz/weiß gestreiften Hose, die er wohl schon 1975 getragen haben muß.

Los geht es mit "Mother Mary" von Force it und von der ersten Sekunde an wird gerockt, was das Zeug hält. Daß die Bude nur halb voll ist, scheint Mogg und Co. kaum zu stören. Im Gegeneil, habe selten eine Band gesehen, die auf der Bühne untereinander dermaßen viel herumscherzt zwischen den einzelnen Songs wie UFO. Auch wird ein reger Kontakt zum Publikum gesucht, wobei sich besonders Pete Way hervortut. Ständig turnt er am vordersten Bühnenrand herum und fordert die Fans zum mitklatschen auf.

Vinnie Moore hat sich in die Truppe gut eingefügt und scheint sich auch sehr wohl zu fühlen. Zumindest vermittelt er nicht dieses "hier stehe ich, der Super-Gitarrist und dort steht die übrige Band" Gehabe. Paul Raymond hält wie gewohnt seine Stellung als zweiter Gitarrist und hauptamtlicher Keyboarder auf der rechten Bühnenseite und schon-mal-UFO Drummer Simon Wright, der während dieser Tour für den ausgefallenen Andy Parker (er hatte sich vor 4 Wochen den Knöchel gebrochen) kurzfristig einsprang, läßt sowieso nichts anbrennen.

Songmäßig lastet die Setliste zum größten Teil auf den Schenker Material bzw genau jene Klassiker, welche die Band so groß gemacht hat. "Doctor Doctor", "Rock Bottom", "Lights Out", "Too Hot to Handle" werden Zum Schluß Reihenweise verballert, daß es nur so eine Freude ist, während man mit "Hard being me" lediglich eine Nummer aus dem aktuellen Werk The Monkey Puzzle auffährt, sowie "Fighting Man", "Baby Blue" und "When Daylight Comes to Town" von den vorangegangenen Alben. Im Prinzip konnte gestern ja niemand klagen. UFO legten einen sauberen Gig auf die Bretter und werden sicher auch in Zukunft nicht so schnell kampflos das Feld räumen. Rock Bottom!


Setliste
Mother Mary
When Daylight Comes to Town
Let it Roll
Hard Times
Hard Being me
This Kids
Fighting Man
Only you can rock me
Baby Blue
Love to Love
Too Hot to Handle
Lights Out
Rock Bottom
Doctor Doctor
-------------
Shoot Shoot