Devil Ate My Son und Deadly Silence (03.07.2004, Offenburg, Reithalle, Jack)
Eine kleine Rechenaufgabe: Was ist 3 mal 5? - 15.
Ja, korrekt, aber im Falle des 2. Juli in der Reithalle zu Offenburg dennoch falsch. Die richtige Antwort lautet nämlich: drei Bands (Shardless, Deadly Silence, Devil Ate My Son) mit je fünf Bandmitgliedern.
Die Melodic Metaller Shardless hatten die schwere Aufgabe diesen Konzertabend zu eröffnen. Die Truppe zeigte vom ersten bis zum letzten Song eine solide Darbietung ihres, mit ein bisschen Power Metal angehauchten, Melodic Metal. Doch der Gig litt unter einigen Soundproblemen und zudem blieben die Plätze direkt vor der Bühne leer, was sich aber im Laufe des Abends noch zum Guten ändern sollte. Trotz alledem weckte die Setliste von Shardless das Interesse am Debütalbum SHARDLESS.
Weiter geht's mit einer Band, die schon seit ungefähr zehn Jahren existiert, aber auf längere Zeit auf Eis lag, Deadly Silence. Gleich das Darth Vader Intro "Imperial March" beweist, dass bei Deadly Silence Heavy Metal groß geschrieben wird. Die Band verwendet an und für sich ein ziemlich schwer definierbares Metalrezept, welches die Zutaten Heavy Metal, 80er Bay Thrash, etwas Pantera und eine Brise Metalcore der Marke Killswitch Engage beinhaltet. Daher empfiehlt sich das klassische Gericht "Metal" in der Stilnamensgebung. Gewürzt wird das Ganze noch mit singendem, schreiendem und rappendem Gesang, der dem druckvollen Sound Widerstand leistet. Große Klasse!
Wem das noch nicht genügte, für den wurde es eine gute Dreiviertelstunde später richtig hart - und nicht nur für die Ohren. Die Hardcore Truppe Devil Ate My Son konnte sich in den letzten Jahren überregional, durch ihre furiosen Live-Auftritte einen Namen machen. Also der perfekte Headliner für diesen Abend. Der kleine Sänger Thilo Kopitzke mit dem lauten schreienden Organ und seine vier Mitstreiter, Mirko Kränkel, Stefan Haferkamp (beide Gitarre), Bernhard Hummel (Bass) und Manuel Schaub (Schlagzeug), legten nach Ablauf des legendären "The Mass" gleich mächtig los. Ihr Metalcore beeinflusster Hardcore der Extraklasse begeisterte von der ersten Sekunde ab das zum größten Teil junge Publikum, das wohl hauptsächlich wegen diesem Quintett anreisten. Gelegentlich sorgten verhältnismäßig ruhigere Parts der Songs für die nötige Abwechslung, die eine Band und ein pogendes Publikum benötigt. Außerdem bestach die Gruppe durch das Einbinden der Besucher in den Auftritt, wie beispielsweise kurze Unterhaltungen mit den Leuten in den ersten Reihen. Mit Liedern wie "Leaves Had Fallen" ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Devil Ate My Son in die höchste internationale Liga des Hardcores aufsteigen, denn selbst ein Hatebreed Cover wirkt da fast wie eine Eigenkomposition.
Mein Fazit: Ein Abend, wie er besser nicht sein hätte können. Drei so herausragende und motivierte Bands bekommt man selten zu Gesicht. Die Organisation und der Sound waren bis auf den weniger tollen Klang beim Shardless Konzert ebenfalls einwandfrei.
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