Squealer-Rocks.de Live-Review
Behemoth und DevilDriver (30.10.2009, Matrix Bochum, MR.MELKOR)

Eines vorweg: Ich mag die Matrix nicht.
Jede Band, die in dieser Diskothek einen Auftritt hat, sollte darauf hoffen, das ihre Fans sie in diesem Laden nicht alleine mit dem Dilettantismus kämpfen lassen.
Es ist eine enorme Sauerei, auf welche Art und Weise die Musik jener Tonkünstler den Weg zum Gehör des Publikums findet.
Drucklos - Undifferenziert -Schwach!
Mir ist egal, ob dieses Tanzlokal überregionale Bekanntheit in der Metal-Szene hat, für Konzerte ist es nicht geeignet und es grenzt an Beleidigung, das eine grandios musizierende Gruppe dort ein Gig spielen muss.

Aber es gibt ja auch noch uns – wir, die unseren Favoriten jegliche Unterstützung zukommen lassen und sie mit Leib und Leidenschaft verteidigen., wir folgen ihnen auch in die Matrix.
Wir feiern unsere Bands und spendieren ihnen den Applaus, den sie verdient haben.
Auch in diesem Bochumer Schuppen, und dort sogar ganz besonders.
Als ich hörte, das BEHEMOTH nach Deutschland kommen würden, waren fast alle meine Wünsche für dieses Jahr erfüllt.
Ja! Geil!!!!!
Dann kam mir aber zu Ohren, das der Auftritt in der Hauptstraße 200 stattfinden würde. Das gefiel mir nicht besonders.
Was sollte ich tun?
Hingehen natürlich und diese geniale Truppe abfeiern!!!



Die Polen haben mit „Evangelion“ ein atemberaubendes Meisterwerk geschaffen. Was BEHEMOTH auf diesem Longplayer an extremer Intensität zelebrieren, wird von der Konkurrenz (obwohl ich dieses Wort im Zusammenhang mit Metal nicht mag) so schnell nicht überboten werden. Höchstens NILE werden wahrscheinlich mit ihrem kommenden Album „Those Whom The Gods Detest“ da mithalten können.
Es ist auch ein wenig schade, das beide Bands es dieses Jahr nicht schafften, gemeinsam auf Tour zu gehen. Aus meiner Sicht gibt es diesbezüglich keine bessere Kombination.
Nun gut, man kann schließlich nicht alles haben und man sollte für das dankbar sein, was man kriegen kann..

Ich muss noch darauf hinweisen, das BEHEMOTH (unberechtigterweise) keine Headlinershow spielten, sondern im Rahmen des Neckbreakers Ball nur ein 45minütiges Konzert gaben.
Die anderen Truppen interessierten mich nicht besonders.
Auch wenn ich DEVILDRIVER sehr schätze, sie sind für mich bei weitem nicht so relevant.
ARSIS und SCAR SYMMETRY habe ich nicht gesehen.

Als ich ankam, machte ich (wie immer) erst einmal beim Fanartikel-Shop halt ; 20 Euro für ein T-Shirt und 12 Schleifen für eine CD. Das war in Ordnung, genauso wie die Auswahl – ausschließlich fast nur Sachen von BEHEMOTH. Also bekamen die Händler gegen den Erhalt bestimmter Artikel etwas von meinem Geld.

Es dauerte dann auch nicht lange, bis das Quartett aus Danzig anfing seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. „Ov Fire And The Void“ markierte den Anfang - was für ein geiler Song, was für eine grandiose Performance.
Die Probleme, die anfänglich beim Gesang auftraten, Nergals Stimme war kaum zu hören, wurden schnell behoben.
Überhaupt war der Sound bei weitem nicht so katastrophal, wie ich erwartet hatte. Im Gegenteil, ich muss sogar zugeben, das er recht ordentlich aus den Boxen kam.
Sollte die MatrixFraktion wohl aus ihren Fehlern gelernt haben?
Die Zukunft wird es zeigen.
BEHEMOTH taten auf jeden Fall das, was sie am besten können :
Schwarz angehauchten epischen Death Metal der besten und auch extremsten Art spielen.
Dabei zeigten sie eine Lebhaftigkeit auf der Bühne, die im Hinblick der Tatsache, das sie so gut wie jeden Tag eine Show in irgendeinem Land spielen, höchst beeindruckend war.
Selbst auf das grandiose Drum Solo wurde nicht verzichtet. Auch wenn Inferno bloß die bekannte Showeinlage zur Darstellung seines Könnens verwendete,
war es trotzdem nicht weniger brillant.
„Slave Shall Serve“, „Demigod“ , „ Chant For Ezkaton 2000 E.V. , „ He Who Breeds Pestilence” etc, alle Songs wurden leidenschaftlich, professionell und intensiv aufgeführt und ebenfalls genauso in Szene gesetzt. Von einem schiefen Ton oder einem kurzen Aussetzer des Taktgefühls war nichts zu hören, geschweige denn zu bemerken.
Das Publikum reagierte mit Begeisterung, ließ nach jedem Stück tosenden Beifall erschallen und während jeden Titels den Nacken wahrlich brechen.
„Lucifer“, welcher der letzte Track auf „Evangelion“ darstellt, war auch an diesem Abend der krönende Abschluss.
Mächtig und kraftvoll läutete dieses Monstrum das Ende ein.
Ein absolut geiles Konzert!!!

Anscheinend konnte der Schuppen Matrix hier nicht seine Macht ausspielen. Oder, wie gesagt, es hat sich in diesem Laden etwas getan.

Bedauerlicherweise gab es keine Zugabe. Anscheinend hatte die Band den Zeitplan einzuhalten.
Aufgrund der nicht besonders langen Spieldauer musste auf einige Klassiker wie z.B. „Christians To The Lions“, „Sculpting The Throne Ov Seth, „Slaying The Prophets Ov Isa“........................... verzichtet werden.
Macht nix.
Denn BEHEMOTH kommen wieder – früher oder später.

Der Fairness halber sollen kurz DEVILDRIVER auch erwähnt werden, denn sie sind ziemlich gut und sie haben mit „Pray For Villains“ ein verdammt starkes Album rausgebracht.
Zwar widmete ich mich später nur noch dem Verzehr des goldenen Getränks, dementsprechend habe auch ich nicht mehr viel mitgekriegt, sollten die Amerikaner aber irgendwann wieder einen Auftritt haben, werde ich da sein.

Man sieht sich.
Bis bald.