Squealer-Rocks.de CD-Review
Hammerfall - (r)Evolution

Genre: Heavy Metal
Review vom: 29.08.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.08.2014
Label: Nuclear Blast



Soviel vorweg: Die Krieger um Oscar Dronjak und Joacim Cans sind nach dem beinahe „experimentellen“, wobei dieser Begriff bei einer Band wie Hammerfall natürlich stark modifiziert werden muss, „Infected“ wieder schwer in der traditionellen Spur.
Ihr bestes Album legen die Nordmänner heuer zwar nicht vor, aber zumindest eins ihrer besseren.

Bereits der Opener „Hector's Hymn“ gibt die Marschroute vor: Flottes Tempo, Chöre, breiter als das Grinsen, das jeder Kuttenträger beim Hören in der Fresse haben dürfte, ein Joacim Cans in Höchstform und eine Melodie, die eben typisch Hammerfall ist.
Wäre ich ein fauler Sack, würde ich nun schreiben, dass der Rest des Albums ebenso alle Trademarks vereint, die wir an dieser Band lieben und könnte mich jetzt dem Feierabend - Bier widmen.

Euer – wie immer höchst ergebener - Schreiber ist aber ein eifriger Kämpfer für den Metal und deshalb sprechen wir noch ein paar andere Dinge an, die „(r)Evolution“ so bemerkenswert machen.
So dürfte das schnelle „We won't back down“ trotz der bekannten Zutaten beinahe als Exot durchgehen, da man hier locker Vergleiche mit Axel Rudi Pell ziehen kann, vor allem beim Gesang. Die üblichen Chöre und die schweinegeilen Gitarren – Soli machen diesen Track zu einem der interessantesten des Longplayers, auch, wenn er mehrere Durchläufe benötigt um seine Magie zu entfalten.

Den absoluten Melodie – Overkill liefert „Origins“ ab, erreicht im Chorus gar Freedom Call Dimensionen und verkommt dabei dennoch nicht zu einer platten Mitsing – Hymne. Speed und schleppende Parts wechseln sich ab,und bieten Kompositionskunst par excellence voller raffinierter Details.
Mit „Tainted Metal“ gibt es eine pfeilschnelle Priest Hommage, die zudem extrem roh und fast „unsauber“ produziert ist. Klasse!
So ganz sind die untypischen Elemente auch nicht verschwunden und mit „Evil Incarnate“ gibt es eine Nummer, die zwar interessant tönt, aber nicht so ganz in den Gesamtkontext passen will.
Der „Bushido“ (Nein! Ich spare mir Bemerkungen!) ist da schon von einem anderen Kaliber.
Das ist genau das, was Hammerfall ausmacht und das, was Szene - Wächter gerne als „Schlager – Metal“ abtun – sollen sie!
Von mir aus können sie den Song auch auf WDR 4 spielen, deshalb wird er ja nicht weniger geil.

Hammerfall sind Hammerfall und sind Hammerfall! So – und genau so! - wollen wir diese Band hören.
„(r)Evolution“ kommt sicherlich nicht an die ersten 4 Alben ran und das konnnte man auch nicht erwarten. Aber die Truppe bietet genau das, was man von ihr erwartet – Daumen hoch!

Die Produktion von Fredrik Nordström ist weit weniger künstlich / klinisch als die seines Kollegen Bauerfeindt auf den letzten Scheiben, und klingt trotz des Kitsch – Faktors vieler Tracks sehr roh und wenig aufgeblasen. Hut ab!

Wir sehen uns im Januar auf Tour!

Tracklist:
01. Hector's Hymn
02. (r)Evolution
03. Bushido
04. Live Life Loud
05. Ex Inferis
06. We Won't Back Down
07. Winter Is Coming
08. Origins
09. Tainted Metal
10. Evil Incarnate
11. Wildfire


Line Up:
Vocals - Joacim Cans
Guitars - Oscar Dronjak
Guitars - Pontus Norgren
Bass - Fredrik Larsson
Drums - Anders Johansson


DISCOGRAPHY:

1997 – Glory To The Brave
1998 – Legacy Of Kings
2000 – Renegade
2002 – Crimson Thunder
2003 – One Crimson Night
2005 – Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken
2006 – Threshold
2009 - No Scarifice, No Victory
2011 - Infected
2014 - (r)Evolution

SQUEALER-ROCKS Links:

HammerFall - Ch. V: Unbent, Unbowed, Unbroken (CD-Review)
HammerFall - Legacy Of Kings (CD-Review)
Hammerfall - (r)Evolution (CD-Review)

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