Squealer-Rocks.de CD-Review
Freedom Call - Beyond

Genre: Melodic / Happy Metal
Review vom: 20.02.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 28.02.2014
Label: Steamhammer / SPV



Heidewitzka – da sind sie wieder! Die wohl verhassteste und im Gegenzug meistgeliebte Band im melodischen Metal Zirkus.
Vorhang auf für die Schlager – Metal Könige, die Heroen des Happy Metal, die Truppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, noch mehr Mitsing - Klopper auf den Markt zu werfen als seinerzeit der Schnauzbart Petry.
Vorhang auf für Freedom Call!

Doch gemach, Ihr Freunde des wortstarken Verriss'. Die Happy Boys um Sänger und Bandboss Chris Bay klangen noch niemals so gewaltig, so heavy.
So mächtig, dass viele Songs gar an Helloween / Gamma Ray zu ihren guten Zeiten erinnern und streckenweise gar das Niveau der bis heute ungeschlagenen Skandinavier von Timeless Miracle erreichen.

Soll heißen, der Pop - Faktor hält sich heuer in gesunden Grenzen.
So darf man das knapp 8 – minütige Titelstück gerne mit dem Attribut „episch“ bezeichnen.
Und das beinahe ebenso episch tönende „Among the Shadows“ würde auf jedem Gamma Ray kaum aus der Reihe fallen.
Generell: Ca. 50% der Tracks dürften eher den Fans der Hansen Fraktion als denen, die Pop Metal erwarten zusagen.
So sind auch die streckenweise tiefer gestimmten Klampfen ein Novum, und dass die Herren sich gerne mal die eine oder andere Harmonie bei den gennannten Norddeutschen ausleihen – nun, ja.

Dennoch gibt es natürlich auch für den kommenden Karneval einiges an Stoff:
„Journey into Wonderland“ ist wieder so ein Klopper, der im Prinzip wie die Bläck Föös mit E – Gitarren daher kommt.
Schlimm? Nö! Macht einfach Spaß und man freut sich schon auf die Live – Umsetzung.
Gleiches gilt für „Come on Home“ - wir singen alle mit und haben Spaß! Hoch die Tassen!
Metal Karneval!

Und wie immer bei Freedom Call darf man nicht vergessen, dass wir - Schlager – Metal hin oder her! - von einer Combo reden, die trotz der vermeintlich simplen Attitüde auf höchstem Niveau musiziert.
Die wissen schon ganz genau, wie sich ein guter Song anzuhören hat.
So baut man dem irgendwie exotisch anmutenden „Rhythm of Light“ eine gelungene Mischung aus Priest – mäßigem Stampfer und keyboardlastigem Pop Metal ein.
Ein kleiner Geniestreich.
Auch das eher folkige „Dance off the Devil“ (kein Schreibfehler!) ist sehr originell.
Folkige Tunes a la Thin Lizzy werden von beinahe Nu Metal Gitarren begleitet.
In „Colours of Freedom“ begibt man sich – vor allem gesanglich – sogar in Saga Gewässer.
DAS konnte man so nicht erwarten.

Für meine Wenigkeit ist „Beyond“ das mit Abstand stärkste Album von Freedom Call.
Die Truppe hat sich zum Vorteil verändert, ohne die eigenen Trademarks zu vernachlässigen.
Mit dieser Politik behält man die alten Fans und gewinnt neue hinzu – das schaffen nur sehr, sehr wenige Bands.

Hut ab!

Tracklist:

Union Of The Strong
Knights Of Taragon
Heart Of A Warrior
Come On Home
Beyond
Among The Shadows
Edge Of The Ocean
Journey Into Wonderland
In The Rhythm Of Light
Dance Off The Devil
Paladin
Follow Your Heart
Colours Of Freedom
Beyond Eternity





Line Up:
Bass - Ilker Ersin
Gesang - Chris Bay
Gitarre - Lars Rettkowitz, Chris Bay
Keys - Chris Bay
Schlagzeug - Rami Ali


DISCOGRAPHY:

1999 - Stairway To Fairyland
1999 - Taragon (EP)
2000 - Crystal Empire
2002 - Eternity
2004 - Live Invasion
2005 - The Circle Of Life
2007 - Dimensions
2010 - Legend of the Shadowking
2012 - Land of the Crimson Dawn
2013 - Ages of Light - The Best of 1998-2013
2014 - Beyond
2016 - Master of Light

SQUEALER-ROCKS Links:

Freedom Call - The Circle Of Life (CD-Review)
Freedom Call - Land of the Crimson Dawn (CD-Review)
Freedom Call - Beyond (CD-Review)
Freedom Call - Master of Light (CD-Review)

Gamma Ray, Freedom Call und Secret Sphere - Bochum, Zeche (Live-Review)Freedom Call - Turock, Essen (Live-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren